BRÜSSEL (dpa-AFX) - Ostseefischer sollen neue Finanzhilfen aus Brüssel bekommen. Darauf haben sich Unterhändler des EU-Parlaments, der EU-Staaten und der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel geeinigt, wie Diplomaten bestätigten. Ziel ist, den ausgedünnten Fischbeständen durch Verringerung des Fangs Zeit zur Erholung zu geben, vor allem dem Dorsch. Die Fischer sollten unterstützt, die Fangkapazitäten verringert und Kontrollen ausgebaut werden, hieß es. Nach Erholung der Bestände oder nach fünf Jahren soll eine Wiederaufnahme der Fischerei möglich werden.

Es geht vor allem um den östlichen Dorsch, der wegen Umwelt- und Klimalasten, aber auch wegen der Fischerei stark ausgedünnt ist. Im Juli 2019 erließ die EU-Kommission ein vorläufiges Fangverbot. In der Folge wurden Fischern Hilfen in Aussicht gestellt, wenn sie den Fang von Dorsch auf Dauer stoppen. Die vorläufige Einigung schließt den Angaben zufolge auch westlichen Dorsch und westlichen Hering ein.

Als Unterhändler des EU-Parlaments erklärte der CDU-Abgeordnete Niclas Herbst, es sei gelungen, den Vorschlag der EU-Kommission gerade aus norddeutscher Sicht zu verbessern. "Für die Krise sind mehrere ökologische Faktoren verantwortlich", meinte Herbst. "Folglich ist es richtig, dass die EU jetzt den betroffenen Fischern auf soziale Weise hilft." Die Einigung muss noch vom Rat der EU-Staaten und vom Europaparlament bestätigt werden./vsr/DP/fba