Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der neue Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hat eine Amtsführung im Sinne eines "idealistischen Pragmatismus" angekündigt, um eine Transformation der größten Industrienation Europas und der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt in Richtung Klimaneutralität zu erreichen. Diese sei bei allen zu bestehenden Krisen "sicherlich die große strukturelle Aufgabe unserer Zeit, die große strukturelle Aufgabe dieser Regierung und dieser Legislatur, aber darüber hinaus dieses Jahrzehnts", sagte Habeck bei der Amtsübergabe von seinem Vorgänger Peter Altmaier (CDU).

Im Wirtschaftsministerium träfen auch die Widersprüche daraus aufeinander, das werde Debatten nach sich ziehen, sei aber auch "eine wahnsinnige Chance", meinte der Vizekanzler der neuen Bundesregierung: "Aus der Sozialen eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft zu schaffen, das wird die große Aufgabe unserer Zeit sein." Dazu müsse aber bei Entscheidungen mit allen Beteiligten gesprochen werden. Die Transformation bedeute "ein Über-die-Dörfer-Gehen" im buchstäblichen Sinne.

Habeck wandte sich dagegen, ökonomische Prozesse in dem Zusammenhang nur aufzusummieren und forderte eine Hebelung privater Mittel zum Erfolg des Umbaus. Auch mahnte er, ideologische Debatten sollten "nicht Handschrift" der kommenden vier Jahre werden, sondern der Output. Eine "Erneuerung des Wettbewerbsgedankens" werde die Arbeit prägen. Der neue Wirtschaftsminister kündigte dabei an, eine zentrale Abteilung seines Ministeriums solle "zu einer Transformationsabteilung weiterentwickelt" werden.

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December 08, 2021 10:53 ET (15:53 GMT)