FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit kleinen Aufschlägen in den Handel gestartet. Nachdem sich die Seitwärtsspanne der vergangenen Wochen nun nach oben aufgelöst hat, ist das Allzeithoch bei knapp 16.290 Punkten das nächste Ziel. Ob der DAX nachhaltig auf neue Allzeithochs ausbricht oder der Anstieg in eine weitere Konsolidierungsschleife mündet, ist noch nicht absehbar. Der DAX gewinnt im frühen Handel 0,3 Prozent auf 16.210 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.382 nach oben.

Gestützt wird die Stimmung von den günstigen Vorlagen der Wall Street, genährt dort von der Hoffnung auf eine schnelle Anhebung der Schuldenobergrenze im Staatshaushalt. Laut dem republikanischen Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy könnte der Kongress bereits in der kommenden Woche über die Anhebung der Schuldenobergrenze abstimmen. Zuvor hatte sich schon Präsident Biden zuversichtlich geäußert.


   Märkte preisen zunehmend eine US-Zinserhöhung im Juni ein 

Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im Juni erneut anhebt, ist mit den positiven Nachrichten aus Washington weiter gestiegen und liegt nun laut der Deutschen Bank bei 38 Prozent. Seit der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) sei dies das erste Mal, dass die Märkte einen Zinsschritt im Juni mit signifikanter Wahrscheinlichkeit einpreisten.

Die deutschen Erzeugerpreise im April indizieren derweil einen weiter nachgebenden Preisdruck. Diese lagen im April um 4,1 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Das ist der geringste Anstieg binnen Jahresfrist seit April 2021.

Dann rückt der kleine Terminbörsenverfall ins Zentrum der Überlegungen. Nachdem die größeren offenen Positionen auf der 15.900er-Basis zuletzt förmlich überrannt worden sind, sollte er trendverlängernd wirken. Das gilt vermutlich nicht nur für den Verfall der DAX-Optionen am Mittag, sondern auch für den der Aktienoptionen zum Börsenschluss.


   Applied Materials stützt Techsektor 

Die Zahlen von Applied Materials sollten die Aktien der Halbleiterbranche und die Zulieferer stützen, wie ein Marktteilnehmer sagt. Zwar gab der Kurs nachbörslich etwas nach, wie es heißt, weil sich der Ausblick lediglich im Rahmen der Erwartungen bewegte. "Die Quartalszahlen sind aber sehr stark, und das sollte die Branche tendenziell stützen", so der Marktteilnehmer. Infineon gewinnen 0,9 Prozent und STMicroelectronics 0,9 Prozent. Der Techsektor gewinnt 0,8 Prozent.

Nach einer Kaufempfehlung durch Jefferies steigen SGL um 2,7 Prozent. Für die Commerzbank-Aktie geht es im DAX hingegen um 1,2 Prozent nach unten - laut Angaben aus dem Handel hat die Bank of America das Papier auf "Underperform" gesenkt.


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Aktienindex                zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             4.382,13  +0,3%    14,68     +15,5% 
Stoxx-50                  4.066,43  +0,3%    14,02     +11,4% 
DAX                      16.209,63  +0,3%    46,27     +16,4% 
MDAX                     27.702,83  +0,3%    86,36     +10,3% 
TecDAX                    3.274,15  +0,3%    10,76     +12,1% 
SDAX                     13.624,96  +0,2%    30,81     +14,3% 
FTSE                      7.761,15  +0,2%    18,85      +3,9% 
CAC                       7.471,59  +0,3%    24,70     +15,4% 
 
Rentenmarkt                zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         2,44           -0,01      -0,13 
US-Zehnjahresrendite          3,62           -0,03      -0,26 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:35   % YTD 
EUR/USD           1,0780        +0,1%     1,0771     1,0771   +0,7% 
EUR/JPY           148,81        -0,4%     149,37     149,22   +6,0% 
EUR/CHF           0,9731        -0,2%     1,1046     0,9749   -1,7% 
EUR/GBP           0,8685        +0,0%     0,8682     0,8679   -1,9% 
USD/JPY           138,06        -0,5%     138,68     138,54   +5,3% 
GBP/USD           1,2413        +0,1%     1,2405     1,2411   +2,6% 
USD/CNH           7,0325        -0,3%     7,0533     7,0539   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.859,89        -0,2%  26.925,10  27.117,64  +61,8% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,44        71,86      +0,8%      +0,58   -9,7% 
Brent/ICE          76,39         75,8      +0,8%      +0,59   -8,8% 
GAS                       VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF          30,09        29,79      +1,0%      +0,31  -61,1% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.966,88     1.959,05      +0,4%      +7,83   +7,8% 
Silber (Spot)      23,78        23,53      +1,1%      +0,25   -0,8% 
Platin (Spot)   1.062,40     1.053,50      +0,8%      +8,90   -0,5% 
Kupfer-Future       3,72         3,68      +1,0%      +0,04   -2,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 19, 2023 03:41 ET (07:41 GMT)