LONDON (dpa-AFX) - Um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, senkt die britische Regierung die Abgaben für innerbritische Flüge. "Derzeit zahlen die Menschen mehr für Hin- und Rückflüge zwischen den vier Landesteilen als für Heimflüge aus dem Ausland", sagte Finanzminister Rishi Sunak am Mittwoch bei der Vorstellung des Haushalts in London.

Wenige Tage vor Beginn der Klimakonferenz COP26 in Glasgow kündigte er an, von April 2023 an die Passagierabgabe für diese Verbindungen zu reduzieren. Zugleich sollen die Kosten für sehr weite Fernflüge ab 5500 Meilen (8850 Kilometer) steigen. "Weniger als 5 Prozent der Passagiere werden weniger zahlen, aber diejenigen, die am weitesten fliegen, werden mehr zahlen", sagte Sunak im Parlament.

Der Minister sagte, die Regierung trage damit zur Reduzierung der Emissionen bei. "Die meisten Emissionen stammen aus internationalen und nicht aus innerbritischen Flügen", behauptete Sunak.

Von der Änderung sollen neun Millionen Passagiere sowie die Regionalflughäfen profitieren. Das Vorhaben gilt auch als Versuch, die Bande zwischen den einzelnen Landesteilen des Vereinigten Königreichs zu stärken. Vor allem in Schottland wurden seit dem Brexit die Rufe nach einer Loslösung von London wieder lauter.

Die Opposition kritisierte die Ankündigung. "Wenigstens die Champagner schlürfenden Banker auf Kurzstreckenflügen werden diesen Haushalt bejubeln", sagte die Finanzexpertin der Labour-Partei, Rachel Reeves./bvi/DP/nas