Frankfurt (Reuters) - Die internationalen Bankenregulierer wollen eine Zersplitterung der weltweiten Aufsichtsregeln für die Branche im Zuge der Corona-Pandemie verhindern.

"Globale Kooperation und Koordinierung unter den Zentralbanken und den Aufsichtsbehörden sind ein Schlüssel gewesen, um weltweit die Finanzstabilität zu bewahren während der Covid-19-Pandemie und darüber hinaus", erklärte Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau, der das Aufsichtsgremium GHOS des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht leitet, am Montag. Das GHOS werde sich dafür einsetzen, einheitliche Spielregeln für die Branche weiterhin weltweit sicherzustellen und eine Fragmentierung der Vorschriften abzuwenden.

Die Mitglieder im Aufsichtsgremium hätten einstimmig bekräftigt, dass alle Aspekte der neuen internationalen Aufsichtsregeln für Banken - im Fachjargon "Basel III" genannt - vollständig, zeitnah und konsistent umgesetzt werden sollen. Denn dadurch werde dafür gesorgt, dass die Institute für künftige Krisen besser gerüstet seien. Die globalen Bankenregulierer hatten sich Ende 2017 auf weltweit geltende strengere Kapitalvorschriften für Geldhäuser geeinigt. Mit der nach der weltweiten Finanzkrise angestoßenen Reform soll die Bankenbranche stabiler gemacht werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Einführung einiger Vorschriften allerdings um ein Jahr nach hinten verschoben.

Laut dem Aufsichtsgremium soll der Basler Ausschuss die Verwundbarkeit des weltweiten Bankensystems in Folge der Covid-Pandemie im Blick behalten. Die im Basel-III-Regelwerk eingebaute Flexibilität solle genutzt werden. Auch solle überwacht werden, dass zeitweise Ausnahmen in Folge der Pandemie, um Risiken für Banken zu verringern, auch zügig wieder zurückgenommen werden. Falls nötig sollten zusätzliche weltweite Schritte koordiniert eingeleitet werden.