Entwicklungen, Kommentare und Einschätzungen rund um den Gipfel der Gruppe ?sieben ?führender Volkswirtschaften und Demokratien (G7) vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau:


Ischinger sieht Westen vor dem G7-Gipfel in der Defensive 

Der langjährige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sieht den Westen vor dem G7-Gipfel in Elmau in der Defensive. "Den eigentlichen Sinn dieses Gipfels sehe ich in der Bekräftigung der westlichen Entschlossenheit, eine regelbasierte internationale Ordnung gegen massive Völkerrechtsbrüche wie die von Putin zu verteidigen", sagte der frühere Spitzendiplomat dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Sonntagsausgabe): "Es ist ein Defensivtreffen zur Verteidigung unserer Werte und Regeln." Der Irak-Krieg und der Afghanistan-Krieg hätten die Glaubwürdigkeit des Westens erschüttert, meinte der heutige Chef des Stiftungsrats der Sicherheitskonferenz. "Deshalb hat der Westen im Ringen mit Russland und China keine besonders guten Karten", meinte er: "Wir haben da eine sehr ungünstige Ausgangsposition." Die Kosten von 170 Millionen Euro für das Treffen verteidigte Ischinger. "Angesichts des offenkundigen Zerfalls einer regelbasierten internationalen Ordnung ist jeder Versuch sinnvoll, multilaterale Politik am Leben zu halten und zu stärken", erklärt er. "Dieses Geld ist gut angelegt."


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June 25, 2022 07:53 ET (11:53 GMT)