WEINHEIM (awp international) - Der Mischkonzern Freudenberg möchte sein Vliesstoffgeschäft stärken und plant deshalb die Übernahme von 100 Prozent der Aktien von LOW & BONAR, einem weltweit tätigen Hersteller von technischen Textilien. Das teilte die Freudenberg Gruppe am Freitagabend in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) mit. Das Angebot liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei 107 Millionen Pfund (rund 121 Millionen Euro). Freudenberg wolle mit diesem Schritt seine technische Kompetenz bei Spinnvliesen weiter ausbauen, hiess es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Mit seinen rund 1900 Mitarbeitern erzielte Low & Bonar laut Freudenberg im vergangenen Geschäftsjahr weltweit einen Umsatz von rund 350 Millionen britischen Pfund (rund 394 Millionen Euro). Dem beabsichtigten Erwerb müssen die Aktionäre von Low & Bonar und die Kartellbehörden zustimmen. Low & Bonar ist an der Londoner Börse notiert und ein Mitglied des FTSE Allshare-Index.

"Wir möchten mit dieser Akquisition unser Geschäft mit Performance Materials stärken und mit der innovativen Technologie von Low & Bonar unser technisches Know-how weiter ausbauen", sagte Mohsen Sohi, CEO der Freudenberg Gruppe, in der Mitteilung.

Das 1903 gegründete Unternehmen Low & Bonar mit Hauptsitz in London hat elf Produktionsstätten in Asien, Europa und Nordamerika. Freudenberg ist in Familienbesitz, 170 Jahre alt und begann als Gerberei. Die Freudenberg Gruppe beschäftigte im Jahr 2018 mehr als 49 000 Mitarbeiter in rund 60 Ländern weltweit und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 9,4 Milliarden Euro. Der Umsatz der Gruppe, die auch Vileda-Reinigungsprodukte herstellt, lag nach einem Wachstum von 1,2 Prozent 2018 bei 9,4 Milliarden Euro./tat/DP/jha