Banken und Versicherer begrüßen die Pläne der Europäischen Union (EU) für die Schaffung eines einheitlichen Kapitalmarkts.

"Ein effizienter, gemeinsamer Kapitalmarkt ist dringlicher denn je", sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Privatbanken-Bundesverbands BdB, am Donnerstag. Damit gelinge der Wiederaufbau nach der Corona-Krise leichter, außerdem werde die Wettbewerbsfähigkeit Europa gesichert. Sparkassenverbands-Präsident Karl-Peter Schackmann-Fallis sagte, die Vorschläge aus Brüssel hätten "viele gute Ansätze". Auch die Versicherer halten den nun vorgezeichneten Weg für richtig. "Die Vorschläge der EU-Kommission erleichtern institutionellen Anlegern wie den Versicherern grenzüberschreitende Investitionen und erschließen kleinen und mittleren Unternehmen neue Finanzierungsquellen", sagte GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen.

Die EU-Kommission legte in Brüssel mehrere Punkte vor, die ihrer Ansicht nach zur Schaffung einer Kapitalmarktunion nötig sind. Ihr Ziel ist es, die Kapitalmärkte der einzelnen Länder enger zu verzahnen und dadurch stärker zu machen. "Die Stärke unserer wirtschaftlichen Erholung wird entscheidend davon abhängen, wie gut unsere Kapitalmärkte funktionieren und ob Menschen und Unternehmen Zugang zu den Investitionsmöglichkeiten und Krediten haben, die sie benötigen", sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis. Unter anderem nannte die EU Vorschläge zu Regeln der Kreditverbriefung, zu grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklungen und eine stärkere Harmonisierung von Steuervorschriften.