Zürich (awp) - Schweizerinnen und Schweizer mieten diesen Winter wie verrückt Ferienwohnungen. Denn wegen der Coronakrise können sie nur im eigenen Land verreisen. Besonders gefragt sind Feriendomizile ab von den grossen Skigebieten. Aber auch Homeoffice in der Ferienwohnung liegt im Trend.

Trotz den ausbleibenden Gästen aus dem Ausland verzeichnet die Vermittlungsplattform für Ferienwohnungen E-Domizil in der laufenden Wintersaison eine satte Buchungszunahme. Für die Monate November bis März legten die Buchungen auf der Plattform gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent zu, wie E-Domizil am Mittwoch mitteilte.

Einerseits sei das auf die mangelnden Alternativen zurückzuführen. Schliesslich rät der Bund von nicht dringenden Auslandreisen ab und auch die Liste der Risikoländer, aus denen man nach der Rückreise in die Schweiz in Quarantäne muss, ist noch immer lang. Schweizer machen also vermehrt im eigenen Land Ferien.

Weiter hat laut E-Domizil aber auch die Empfehlung zur Arbeit im Homeoffice zu Buchungszunahmen geführt. "Vermehrt mieten Individualpersonen eine Ferienwohnung in den Bergen, um mehr Raum und Natur mit der täglichen Arbeit zu kombinieren", wird E-Domizil-Geschäftsführer Daniel Koller in der Mitteilung zitiert. Das Homeoffice wird also in die Berge verlagert.

Wohnungen ausserhalb der grossen Skigebiete gefragt

Dazu passt, dass die Kunden laut E-Domizil diese Saison häufiger Ferienwohnungen und -häuser abseits des Trubels mieten wollen. Auch Alphütten und Maiensässe im voralpinen Raum und Objekte in der Natur - sogenannte Hideaways - seien derzeit äusserst beliebt. Solche Häuser werden laut der Mitteilung sonst im Sommer besser vermietet.

Laut der Meldung haben aber nicht nur Corona-Einschränkungen zu den guten Buchungszahlen geführt: "Erster Schnee im Unterland sowie zahlreiche Hochnebel-Tage sorgen für einen perfekten Winterstart," so Koller.

Dass Schweizer Ferienwohnungen so begehrt sind, sei umso beeindruckender, als normalerweise rund 20 Prozent der Buchungen von ausländischen Gästen getätigt würden, so E-Domizil weiter. Diese fallen nun fast komplett weg. Weil die Unsicherheit zudem nach wie vor gross ist, sei der Zeitraum zwischen der Buchung und der Anreise inzwischen von 120 Tagen auf 83 Tage zurückgefallen.

tv/uh