Großbanken in den USA müssen ihr Geld auf Druck der Notenbank bis mindestens zum Jahresende zusammenhalten.

Die Federal Reserve (Fed) hält angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten an ihren strengen Vorgaben zur Kapitalschonung fest, wie sie am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit bleiben Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen für Institute wie Goldman Sachs und JPMorgan auch im vierten Quartal tabu. Die Aktien gaben im nachbörslichen Handel zum Teil deutlich nach.

Die Fed hatte Ende Juni bei der Vorstellung ihres Banken-Stresstests angeordnet, dass Banken zunächst bis Ende September auf solche Kapitalrückzahlungen verzichten. Die Regulatoren warnten davor, dass auf US-Banken in Folge der Corona-Pandemie Kreditverluste von insgesamt 700 Milliarden Dollar zukommen. Auch in Deutschland warnen Finanzaufseher vor großen Belastungen für Banken, weil Firmeninsolvenzen drohen und Kreditrückzahlungen ausfallen, und haben zum Dividendenverzicht aufgerufen.

Betroffen von den Vorgaben der Fed sind insgesamt 34 Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 100 Milliarden Dollar. Für die Deutsche Bank, die in den USA mit einer eigenen Tochter tätig ist, spielen die Vorschriften keine Rolle, da sie dort weder eine Dividende zahlt noch Aktien zurückkauft. Die Fed will gegen Ende des Jahres einen weiteren Stresstest machen und die Folgen der Pandemie analysieren.