FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident der regionalen US-Notenbank Fed von St. Louis, James Bullard, hat eine Leitzinserhöhung bereits im kommenden Jahr ins Spiel gebracht. "Ich schätze, dass wir Ende 2022 beginnen werden", sagte Bullard am Freitag in einem TV-Interview beim Sender CNBC. Die am Mittwoch veröffentlichten Zinsprojektionen der Fed deuteten auf eine Leitzinsanhebung erst im Jahr 2023 hin.

Nach Bullards Einschätzung erfordert die Inflationsentwicklung aber ein früheres Handeln. Er erwartet im Jahr 2021 eine Kerninflationsrate von 3,0 Prozent und im Jahr 2022 von 2,5 Prozent. Bei der Kerninflation werden schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet. Mit der Prognose von Bullard würde die Inflation zwei Jahr in Folge über dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent liegen. Allerdings hatte die Fed zuletzt deutlich gemacht, dass sie ein gewisses Überschießen zulassen werde.

Bullard sitzt zwar im geldpolitischen Ausschuss FOMC der US-Notenbank, ist aber in diesem Jahr nicht stimmberechtigt. Die Aktienmärkte weiteten nach den Aussagen trotzdem ihre Kursverlusten aus./jsl/he