Von Greg Robb

FRANKFURT (Dow Jones)--Die unterschiedlichen Auffassungen über den richtigen Zeitpunkt für eine erste Zinserhöhung werden nach der Sitzung US-Notenbank zur Wochenmitte nun deutlich. Der Präsident der Federal Reserve Bank Minneapolis, Neel Kashkari, sagte am Freitag gegenüber der Agentur Reuters, dass er gegen jegliche Zinserhöhungen bis mindestens 2023 sei und dass höhere Inflationswerte nur vorübergehend sein werden. In dem Interview erklärte Kashkari, dass es mehr US-Amerikanern helfen würde, Arbeit zu finden, wenn die Zinssätze nahe bei Null gehalten würden.

Dagegen hatte, ebenfalls am Freitag, der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, gegenüber CNBC erklärt, er denke, dass eine erste Zinserhöhung Ende nächsten Jahres erfolgen sollte. In der Folge gaben die Kurse an der Wall Street deutlicher nach.

Die US-Währungshüter hatten am Mittwoch in neuen Projektionen signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende 2023 steigen werden, früher als sie es im März erwartet hatten. Auslöser für den Kurswechsel ist eine viel stärkere wirtschaftliche Erholung und eine höhere Inflation, als die Fed noch vor wenigen Monaten erwartet hatte. "Fortschritte bei den Impfungen haben die Pandemie in den USA eingedämmt", erklärte die Fed in ihrem Statement.

In den aktualisierten Projektionen gaben 13 von 18 Notenbankern an, dass sie erwarten, den Leitzins bis Ende 2023 anzuheben. Sieben Währungshüter sind sogar der Ansicht, dass der Leitzins schon nächstes Jahr steigen könnte.

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June 18, 2021 15:58 ET (19:58 GMT)