Block 1: Die wichtigsten Nachrichten

  • Citi startet eigene Blockchain
Citi, die drittgrößte Bank in den USA, hat ihre eigene Blockchain-basierte grenzüberschreitende Zahlungslösung namens Citi Token Services gestartet. Diese Technologie nutzt Smart Contracts, um Transaktionen wie Akkreditive und Bankgarantien zu automatisieren und zu sichern, und ermöglicht unter bestimmten Bedingungen sofortige Überweisungen. Citi hat sich mit Maersk, einem Giganten im Seetransport, für die ersten Tests dieser Technologie zusammengetan. Im Gegensatz zu dezentralen Blockchains funktioniert Citis Lösung privat und mit Berechtigungen, ähnlich wie die Onyx-Blockchain von JP Morgan.
 
  • USA verschärfen Vorgehen gegen Krypto-Sphäre
Die US Securities and Exchange Commission (SEC) intensiviert ihre regulatorischen Maßnahmen gegen das Krypto-Ökosystem, einschließlich Plattformen wie Binance, Kraken und Coinbase. David Hirsch, Leiter der Krypto-Abteilung der SEC, gibt an, dass die Behörde weiterhin Maßnahmen gegen jede Einheit in diesem Raum ergreifen wird, die ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Er betont, dass die DeFi, trotz seiner dezentralen Natur, regulatorischen Maßnahmen nicht umgehen kann. Große Krypto-Akteure in den USA, wie Grayscale und Ripple, planen, sich vor Gericht zu verteidigen.
 
  • Nomura startet Bitcoin-Fonds
Nomura, die größte Investmentbank Japans, hat einen "Bitcoin-Adoptionsfonds" für institutionelle Anleger für langfristige Anlagen gestartet. Der Fonds wird von Laser Banking, der Krypto-Abteilung von Nomura, verwaltet und nutzt Komainu für die sichere Verwahrung von Kryptowährungen. Nomura hat auch angekündigt, in Zukunft weitere Bitcoin-zentrierte Anlagelösungen auf den Markt bringen zu wollen.
 
  • Deutsche Bank erweitert Krypto-Angebote
Die Deutsche Bank arbeitet mit dem Schweizer Unternehmen Taurus zusammen, um ihren institutionellen Kunden Krypto-Verwahrungsdienste anzubieten. Neben der Verwahrung digitaler Währungen plant die Bank auch die Tokenisierung von realen Vermögenswerten. Laut Paul Maley, Global Head of Securities Services bei der Deutschen Bank, zielt diese Initiative darauf ab, die wachsende Nachfrage institutioneller Kunden nach digitalen Assets zu bedienen. Mit diesem Schritt schließt sich die Deutsche Bank anderen großen internationalen Banken, wie der Société Générale, an, die Krypto-bezogene Dienstleistungen einführen.

Block 2: Krypto-Analyse der Woche

Die juristische Auseinandersetzung um Sam Bankman-Fried (SBF) und sein ehemaliges Unternehmen, FTX, hat eine familiäre Wendung genommen.
 
Die Eltern von Sam Bankman-Fried sind in einen Fall geraten, der sich bereits als einer der meistbeachteten des Jahres abzeichnet. Einst als Randfiguren angesehen, die ihrem in Schwierigkeiten geratenen Sohn moralische Unterstützung boten, stehen Joseph Bankman (Vater) und Barbara Fried (Mutter), Professoren an der Stanford University, nun im Rampenlicht - beschuldigt, eine Schlüsselrolle in den mutmaßlichen Vergehen gespielt zu haben, die zum Zusammenbruch des FTX-Imperiums führten.
 
Die juristische Intrige verdichtete sich Anfang der Woche, als Gerichtsdokumente veröffentlicht wurden, in denen Vater Bankman und Mutter Fried beschuldigt wurden, "ihren Insider-Zugang genutzt zu haben, um sich persönlich zu bereichern". Diese Anschuldigungen stehen im Widerspruch zu früheren Behauptungen von SBF, dass seine Eltern nicht in die kritischen Operationen von FTX involviert waren. Die Staatsanwälte sehen das anders und behaupten, das Duo sei von der Gründung bis zum Zusammenbruch des Unternehmens in die Geschäfte des Unternehmens involviert gewesen.
 
Laut Gerichtsdokumenten ging Joseph Bankmans Beteiligung offenbar über väterliche Ratschläge hinaus. Er soll an spontanen Vorstandssitzungen von FTX teilgenommen und als Steuerexperte für das Unternehmen fungiert haben. Aber es hörte nicht dort auf. Gerichtsdokumente zeigen, dass Mr. Bankman der Meinung war, sein jährliches Gehalt von (nur) 200.000 Dollar sei nicht angemessen, was zu einem E-Mail-Austausch mit dem Unternehmen und seinem Sohn führte.
 
Barbara Fried hatte einen erheblichen Einfluss auf die politische Spendenstrategie von FTX. Sie hat nicht nur einen politischen Aktionsausschuss mitgegründet, sondern soll auch ihren Sohn gedrängt haben, substantielle Spenden zu leisten. Nicht zu vergessen ist Gabe Bankman-Fried, der jüngere Bruder von SBF, der eine Wohltätigkeitsorganisation leitet, die hauptsächlich durch FTX-Mittel finanziert wurde, oder besser gesagt, durch Gelder, die den Kunden gestohlen wurden.
 
Die Verteidigung von Bankman und Fried hat eine Gegenerklärung veröffentlicht, in der die neuesten Anschuldigungen als "offensichtlich falsch und ein Versuch, den juristischen Prozess wenige Tage vor dem Prozess ihres Sohnes zu manipulieren", zurückgewiesen werden. Dennoch deutet alles darauf hin, dass die Staatsanwälte noch lange nicht fertig sind. Die aktuellen Anschuldigungen könnten nur die Spitze des Eisbergs sein, da die Staatsanwälte voraussichtlich ihren Fokus erweitern und möglicherweise Insider zu Zeugen des Staates machen werden.
 
Mit dem Prozessbeginn im Oktober ist klar, dass der Abbau von FTX mehr Charaktere involviert, als ursprünglich angenommen. Der Titel dieses juristischen Dramas könnte gut lauten: "Es braucht eine Familie, um ein 40-Milliarden-Dollar-Imperium zu zerstören".
 
Was ursprünglich als wenig unterhaltsame One-Man-Show gesehen wurde - der atemberaubende Aufstieg und Fall von SBF und FTX - scheint nun eine Familienshow zu werden, in der nicht nur ein "Wunderkind-Unternehmer", sondern auch eine Reihe von Familienmitgliedern eine Rolle spielen, die laut Staatsanwälten klüger hätten sein sollen. All dies erhöht die Einsätze in einem Prozess, der bereits weltweit Aufmerksamkeit erregt.

Block 3: Tops & Flops

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Block 4: Lesestoff der Woche