LONDON/BERLIN (dpa-AFX) - Der größte Broker für Bitcoin-Futures will seinen Kunden künftig auch Wetten gegen die Kryptowährung erlauben. Bei Interactive Brokers solle dies ab Ende der Woche möglich sein, sagte Chef Thomas Peterffy der "Financial Times" (Mittwoch). Dies könnte die Dynamik des Handels mit der umstrittenen Digitalwährung verändern. Interactive Brokers gehört zu den wenigen Brokern, die seit dieser Woche Bitcoin-Futures abgewickelt haben - in der ersten Session waren es nach eigenen Schätzungen 53 Prozent des gehandelten Volumens an der Börse von CBOE Global Markets.

Peterffy sieht den Bitcoin-Markt aus dem Gleichgewicht geraten, nachdem die Kryptowährung in den vergangenen Tagen so massiv gestiegen ist. Deswegen will er seinen Kunden als Ausgleich nun die "Short"-Positionen ermöglichen.

Wie die "Welt" unterdessen am Mittwoch schreibt, betrifft das Phänomen Bitcoin nur eine Minderheit. Gerade einmal 112 Investoren hielten knapp 20 Prozent aller Bitcoin. Dabei beruft sich die Zeitung auf die Internetseite Bitinfo, die den Besitz der Kryptowährungen analysiert. Weltweit gibt es demnach rund 25 Millionen Bitcoin-Investoren, darunter zehn Milliardäre, die 66 000 oder mehr digitale Münzen besitzen. Die große Masse halte lediglich einen Bruchteil des Geldes.

Diese Machtkonzentration werfe ein schlechtes Licht auf den Bitcoin. Denn diese könnten der Manipulation Tür und Tor öffnen. Die wenigen Halter von Bitcoin hätten damit auch die Macht über die Kurse. Entschlössen sie sich zu verkaufen, dürften die Kurse in den Keller rauschen. Diese "Bitcoin-Oligarchen" könnten jedoch auch durch echte oder vorgegaukelte Transaktionen die Preise in die Höhe treiben./nas/mne/men