Peking (Reuters) - Der wankende Immobilienriese China Evergrande ist auch für einen Landerwerb noch Millionen an Zahlungen schuldig geblieben. Für einen im Juni erfolgten Kauf von Land in der nordöstlichen Millionen-Metropole Changchun müsse umgerechnet eine Summe von 28 Millionen Dollar beglichen werden, teilten die städtischen Behörden am Donnerstag mit. Evergrande hatte das Land über den lokalen Entwickler Changchun Jitao Real Estate Development für umgerechnet 93 Millionen Dollar erworben. Die Transaktion war Teil einer Reihe von koordinierten Verkäufen der 22 größten chinesischen Metropolen. Bei Evergrande war zunächst keine Stellungnahme dazu erhältlich.

Der Konzern sitzt auf einem Schuldenberg von mehr als 300 Milliarden Dollar und hat bereits mehrere Fristen für fällige Zinszahlungen an seine Anleihegläubiger verstreichen lassen. Damit schürt Evergrande die Sorge vor einem Flächenbrand im chinesischen Immobiliensektor. Auch andere Bauträger haben bereits Schwierigkeiten bei der Refinanzierung eingeräumt. So bemühten sich unlängst die kleineren Bauträger Modern Land und Sinic Holdings darum, Fristen für Zinszahlungen zu verschieben. Auch der Wettbewerber Fantasia Holdings ließ bereits eine Frist für Zinszahlungen verstreichen.

Das von Evergrande erworbene Land hat eine Fläche von etwa 116.519 Quadratmeter. Es ist nach einer Reuters-Analyse von öffentlichen Verlautbarungen das einzige Land, das der Konzern in diesem Jahr in Auktionen der 22 Städte gekauft hat.

(Reporter: Ryan Woo; Bearbeitet von Frank Siebelt, Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)