Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck im Euroraum hat im September erneut deutlicher als erwartet zugenommen. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent und lagen um 10,0 (August: 9,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von 1,0 und 9,7 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 1,0 Prozent auf Monats- und 4,8 (4,3) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten Anstiege von 0,9 und 4,7 Prozent vorhergesagt.

Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich auf Jahressicht um 11,8 (10,6) Prozent und unverarbeitete Lebensmittel um 12,7 (11,0) Prozent. Energie kostete 40,8 (38,6) Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 5,6 (5,1) Prozent und Dienstleistungen um 4,3 (3,8) Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Einzelne EZB-Ratsmitglieder haben sich bereits für eine abermalige Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte im Oktober ausgesprochen.

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DJG/hab/smh

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September 30, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)