Der Dax gab zum Wochenauftakt um 0,4 Prozent auf 14.315 Punkte nach. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 fiel um 0,5 Prozent auf 3922 Punkte. Die Stimmung belasteten auch steigende Corona-Infektionen in China, nachdem die Volksrepublik die Einschränkungen gelockert hatte.

An der Wall Street deuteten die US-Futures dagegen auf einen festeren Handelsstart hin. Anleger wetteten darauf, dass sich in den USA der für Dienstag erwartete Verbraucherpreisanstieg für November auf 7,3 Prozent von 7,7 Prozent im Vormonat abgeschwächt hat. Nach Anzeichen für ein Abebben des Preisdrucks scheint aus Sicht von Fed-Chef Jerome Powell die Zeit reif zu sein, etwas Tempo herauszunehmen.

Die Finanzmärkte rechnen für Mittwoch mit einer Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt, nach vier Jumbo-Zinsschritten der Fed von 0,75 Prozent in Folge. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) wird auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag aus Sicht vieler Experten wohl auf eine weniger aggressive Gangart umschalten und die Schlüsselzinsen nur noch um einen halben Prozentpunkt erhöhen.

Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Notenbanken sind allerdings Analysten zufolge noch wichtiger als der eigentliche Zinsentscheid. "Man will von der US-Notenbank hören, dass der Zinserhöhungszyklus sich dem Ende nähert und vielleicht nach ein oder zwei kleinen Erhöhungen im März der Gipfel erreicht sein könnte", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus RoboMarkets.

CHINA-SORGEN SETZEN ÖL UND ROHSTOFFEN ZU

Sorgen um die Lage in China drückten unterdessen die Öl- und Rohstoffpreise ins Minus. Nach der Lockerung der strengen Null-Covid-Strategie in China müssen viele Krankenhäuser einen Ansturm von Infizierten bewältigen. Öl der Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verloren in der Spitze jeweils rund ein Prozent auf 75,26 beziehungsweise 70,25 Dollar pro Barrel (159 Liter). Auch die Preise für Industriemetalle wie Kupfer, Nickel, Zinn, Blei und Aluminium bröckelten um bis 1,6 Prozent ab.

Die steigenden Corona-Fälle in China schürten erneut die Furcht vor Ausfällen und setzten auch Industriewerte und Luxusfirmen wie LVMH und Kering unter Druck. Dagegen zogen die Aktien der London Stock Exchange um 2,4 Prozent an, nachdem Microsoft zugestimmt hatte, einen Anteil von etwa vier Prozent an dem britischen Börsenbetreiber zu erwerben. Die Vereinbarung sei Teil eines Zehn-Jahres-Vertrags, um die Daten-Plattform des Deutsche Börse-Rivalen in die Cloud zu überführen.

In Deutschland setzte eine Herabstufung TeamViewer zu. Die Aktien des Spezialisten für Fernwartungssoftware fielen im MDax um rund drei Prozent. Die Investmentbank Morgan Stanley stufte die Papiere auf "Underweight" von "Equal-Weight".

(Bericht von Stefanie Geiger und Zuzanna Szymanska, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)