Brüssel (Reuters) - Die expansive Finanzpolitik in Europa wegen der Coronavirus-Krise dürfte nicht abrupt enden.

Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe sagte am Montag im Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, es werde kein plötzliches Ende der Stützungsmaßnahmen geben, eher eine vorsichtige Abkehr, sobald die Pandemie stärker unter Kontrolle gebracht sei. Die Finanzminister der Euro-Zone sollen laut Donohoe, selbst Finanzminister in Irland, bis zum Sommer für mehr Klarheit sorgen. "Das kann dann als Anleitung für die Vorbereitungen der Haushaltsentwürfe für 2022 dienen."

Die Schuldenquote in der Euro-Zone ist wegen der umfangreichen Corona-Hilfen 2020 deutlich in die Höhe geschossen - vermutlich auf einen Wert von über 100 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die sonst üblichen Regeln, mit denen übermäßige Defizite verhindert werden sollen, wurden ausgesetzt. Weil die konjunkturelle Erholung noch nicht gefestigt ist, fordern Experten wie der Internationale Währungsfonds, die Hilfen nicht zu früh einzustellen. Die Debatte über den richtigen Zeitpunkt solle im zweiten Quartal geführt werden, so Donohoe.