Der Dollar hatte dem Euro im Zuge der amerikanischen Mid Term Wahl eine Chance zum Durchatmen gegeben. Deren Ausgang einer Teilung der Macht, wobei die Demokraten die Kontrolle über das Repräsentantenhaus innehaben und die Republikaner weiter den Senat dominieren, wir Donald Trumps Macht gehörig einschränken, so dass in den kommenden zwei Jahren nur wenig substantielle Gesetze zu erwarten sind.

Angesichts des Kräftemessens zwischen Rom und Brüssel verlässt viele Anleger der Mut, auf den Euro zu setzen. Die Europäische Kommission hat eine Verschlechterung des italienischen Haushaltsdefizits auf 2,9% im Jahr 2019 und 3,1% im Jahr 2020 errechnet, was den Prognosen von 2,4% und 2,1% von Seiten der italienischen Regierung widerspricht. Deren Finanzminister Giovanni Tria provoziert die Kommission, indem er ihr "technisches Versagen" vorhält während diese von ihm bis zum 13. November einen überarbeiteten Haushalt angefordert hat.

Die amerikanische Federal Reserve hat in der vergangen Woche wie allseits erwartet die Leitzinsen nicht angehoben. Dies dürfte im Dezember erfolgen. Die damit weiter zunehmende Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA dürfte dem Dollar somit zusätzlich Rückenwind geben. Die amerikanische Konjunktur läuft weiter auf Hochtouren, was sich unter anderem im stärksten monatlichen Anstieg der Erzeugerpreise seit sechs Jahren (+0,6% im Oktober) gezeigt hat.

Aus charttechnischer Sicht hat der Euro seine mittelfristige Unterstützung bei EUR/USD 1,1315 wie erwartet durchbrochen. Dabei befanden sich in der vergangenen Woche noch fast 90% der Privatanleger, die das Paar handeln, auf der Käuferseite. Falls das Währungspaar zum Tagesende unter der Unterstützung bleibt, verschlechtert sich die Chartkonfiguration für den Euro weiter. Dazu kommt, dass man bis in die Gegend von EUR/USD kaum eine Unterstützung ausmachen kann.