Berlin (Reuters) - Anhaltend stark steigende Preise für landwirtschaftliche Produkte deuten auf teurer werdende Lebensmittel hin.

Die Erzeugerpreise lagen im Juli durchschnittlich 33,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Juni hatte die Teuerungsrate noch 33,9 Prozent betragen, im Mai sogar 35,6 Prozent. Steigende Nahrungsmittelpreise gehören neben Energie derzeit zu den größten Inflationstreibern in Deutschland: Sie kosteten im August 16,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das trug dazu bei, dass die Inflationsrate auf 7,9 Prozent stieg.

Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte um 25,8 Prozent. Speisekartoffeln kosteten dabei 33,1 Prozent mehr als im Juli 2021. Raps verteuerte sich um 25,2 Prozent, Getreide sogar um 53,2 Prozent. Blumenkohl war dagegen um fast ein Viertel billiger zu haben, bei Tomaten gab es sogar einen Rückgang von 29,0 Prozent. Tafeläpfel verbilligten sich um 17,1 Prozent.

Überdurchschnittlich stark legten die Preise für tierische Erzeugnisse mit 38,8 Prozent zu. Für Milch musste dabei 51,7 Prozent mehr bezahlt werden. "Damit setzte sich der Preisanstieg bei der Milch seit März 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat kontinuierlich fort. Bei den Preisen für Tiere gab einen Preisanstieg von 29,0 Prozent. Rinder verteuerten sich ebenso wie Schlachtschweine um mehr als 27 Prozent. Geflügel kostete 37,7 Prozent, wofür der Preisanstieg bei Hähnchen von 42,4 Prozent ausschlaggebend war.

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer). Er zeigt damit die Entwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe an, also noch bevor die Waren in den Handel kommen. Das Auf und Ab gibt damit einen frühen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)