WIESBADEN (Dow Jones)--Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind im Jahresdurchschnitt 2022 um 5,5 (Vorjahr 8,0) Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilte, schwächte sich der Anstieg zuletzt ab, die Erzeugerpreise für Dienstleistungen stiegen im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal mit 0,9 Prozent nur noch geringfügig. Im Vergleich mit dem dritten Quartal 2022 gab es mit 2,7 Prozent sogar einen Preisrückgang.

Über das gesamte Jahr 2022 gab es mit 9,6 Prozent den größten Anstieg der Erzeugerpreise im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Preisanstieg jedoch geringer aus - von 2021 zu 2020 hatte das Plus 19,5 Prozent betragen.

Maßgeblichen Einfluss hatten die außergewöhnlichen Preisentwicklungen im Wirtschaftszweig See- und Küstenschifffahrt. Als einziger Wirtschaftszweig innerhalb des Abschnitts verzeichnet die See- und Küstenschifffahrt 2022 mit 8,0 Prozent einen geringeren Preisanstieg als im Vorjahr mit. Von 2021 zu 2020 hatten sich die Preise mit 111 Prozent mehr als verdoppelt.

In allen anderen Wirtschaftszweigen war der Preisanstieg 2022 höher als 2021. "Der massive Preisanstieg in der See- und Küstenschifffahrt rührte 2021 aus den coronabedingten Verwerfungen im Seehandel, welche in Verbindung mit gestiegenen Treibstoffkosten auch in der ersten Jahreshälfte 2022 noch nachwirkten und die Preise hoch hielten", erklärte Destatis.

Demgegenüber führten in den anderen Verkehrsbereichen gestiegene Treibstoffkosten sowie ein Mangel an Lkw-Fahrern zu höheren Lohnkosten und Laderaumknappheit, was zu deutlich gestiegenen Preisen beitrug. Mit 13,4 Prozent gegenüber 2021 war der Anstieg im Wirtschaftszweig Güterbeförderung im Straßenverkehr innerhalb des Abschnitts insgesamt am größten und hat im vierten Quartal 2022 mit einer Preissteigerung von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal einen neuen Höchstwert erreicht.

Mit 11,1 Prozent gegenüber 2021 verzeichneten auch die Preise für Luftfahrt einen stärkeren Anstieg als im Vorjahr mit 8,3 Prozent. Neben gestiegenen Kosten für Kerosin erforderte zudem die Sperrung des russischen Luftraums infolge des Kriegs in der Ukraine längere Flugrouten nach Asien, was sich in höheren Preisen niederschlug.

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March 21, 2023 03:25 ET (07:25 GMT)