BONN (dpa-AFX) - Bei der September-Ausschreibung für neue Windräder an Land haben sich erneut nur wenige Investoren gemeldet. Ausgeschrieben waren Anlagen mit einer Leistung von 500 Megawatt, es gingen jedoch nur 22 Gebote über 187 Megawatt ein, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag in Bonn mit. "Damit gingen deutlich zu wenige Projekte ins Rennen, um von Wettbewerb sprechen zu können", heißt es in der Mitteilung.

Ein Gebot wurde ausgeschlossen, so dass 21 Gebote mit einem Volumen von 176 Megawatt einen Zuschlag bekamen. Die Windparks erhalten nach ihrer Fertigstellung eine Vergütung von 6,2 Cent je Kilowattstunde Strom; das war auch der zulässige Höchstwert in der Ausschreibung. Das Ausschreibungssystem sieht vor, dass die Zuschläge an den günstigsten Anbieter gehen.

Von den Zuschlägen gingen 64 Megawatt nach Nordrhein-Westfalen und 30 Megawatt nach Schleswig-Holstein, der Rest verteilt sich auf sieben weitere Bundesländer. "Damit wird bei der Onshore-Windenergie die Lücke zwischen Ziel und tatsächlicher Umsetzung noch größer", sagte Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen. "Von den 2500 Megawatt Windenergieleistung, die bisher in 2019 ausgeschrieben wurden, konnte nicht einmal die Hälfte (1130 Megawatt) bezuschlagt werden." Das Ergebnis unterstreiche, wie dringend der Handlungsbedarf sei. Die Vorschläge des Klimakabinetts im September müssten auch Maßnahmen für den Windenergieausbau enthalten./egi/DP/nas