BERLIN (dpa-AFX) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält größere Anstrengungen für Anpassungen ärmerer Länder an die Folgen des Klimawandels für nötig. "Wir kommen beim Klimaschutz weltweit zu langsam voran. Wir müssen neben der CO2-Reduzierung auch in Klimaanpassungsmaßnahmen in den am härtesten getroffen Ländern investieren", sagte Müller am Montag nach der Ankündigung von Kanzlerin Angela Merkel auf dem digitalen globalen Anpassungsgipfel, Deutschland werde 220 Millionen Euro an Finanzhilfen bereitstellen. Müller bezeichnete dies als ein wichtiges Signal.

"Das letzte Jahrzehnt war das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die auch dadurch bedingten Schäden durch Naturkatastrophen lagen mit 210 Milliarden US-Dollar 2020 noch einmal deutlich über denen des Vorjahres", so Müller. Liefen die Entwicklung einfach so weiter, trügen vor allem die Entwicklungsländer die katastrophalen Folgen. Schon heute gebe es 20 Millionen Klimaflüchtlinge, die ihre Lebensgrundlagen verloren hätten. Nach Einschätzung der Weltbank könnten daraus in wenigen Jahren 140 Millionen Menschen werden.

Zu sogenannten Anpassungsmaßnahmen gehört es beispielsweise, die Landwirtschaft durch die Entwicklung klimaresilienter Pflanzen vorzubereiten oder den Küstenschutz ausbauen. Die Entwicklungspolitik kann zudem mehr Menschen etwa gegen verheerende Klimarisiken wie komplette Ernteausfälle absichern./cn/DP/stw