BERLIN (AFP)--Der Minister für Industrie und Hochtechnologie der Vereinigten Arabischen Emirate, Sultan Al Jaber, ist von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu Gesprächen über die Umsetzung der im März vereinbarten Wasserstoff-Zusammenarbeit in Berlin empfangen worden. "Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Schlüssel für eine klimaneutrale Wirtschaft", erklärte Habeck. Nach einem bilateralen Gespräch diskutierten die Minister auch mit deutschen Wirtschaftsvertretern.

Die Bundesregierung arbeite hart daran, "den Hochlauf von grünem Wasserstoff zu beschleunigen und die dafür notwendige Infrastruktur auszubauen". Die gemeinsamen Wasserstoffprojekte zwischen der deutschen Industrie und den emiratischen Partnern leisteten dafür "einen sehr wichtigen Beitrag", erklärte Habeck weiter.

Bereits in naher Zukunft sei damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Deutschland deutlich ansteige. Neben einer eigenen Produktion seien deshalb auch Importe nötig, betonte Habeck.

Bei seinem letzten Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten am 21. März hatte Habeck insgesamt vier Kooperationsabkommen im Bereich Wasserstoff sowie eine Forschungszusammenarbeit vereinbart. So hatten beispielsweise Siemens Energy, die Lufthansa und das auf erneuerbare Energie Energien spezialisierte Unternehmen Masdar aus den Emiraten eine Zusammenarbeit zur Herstellung von synthetischem Kerosin unter dem Namen "Green Falcon" vereinbart.

Auch die Unternehmen Hydrogenious, Jera, Uniper und die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) vereinbarten ein gemeinsames Projekt für den Aufbau einer Lieferkette für grünen Wasserstoff. Der Rohstoff soll mittels der so genannten LOHC-Technologie aus den Emiraten nach Wilhelmshaven transportiert werden. Im Rahmen eines Demonstrationsprojekts sollen jährlich sieben bis zehn Tonnen Wasserstoff nach Deutschland geliefert werden, die ersten Lieferungen würden für 2025 erwartet, wie das Ministerium nun erklärte.

Ein weiteres im März geschlossenes Abkommen zielte zudem auf die Erprobung einer Transportkette für blauen Ammoniak. Die erste Testladung aus den Emiraten soll voraussichtlich bereits in der zweiten Jahreshälfte im Hamburger Hafen eintreffen, wie das Wirtschaftsministerium erklärte.

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May 10, 2022 10:18 ET (14:18 GMT)