FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg einen Namen für das Anleihekaufprogramm gefunden, mit dem sie die Renditedifferenzen (Spreads) der Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder gegenüber Bundesanleihen begrenzen will. Es sei jedoch nicht klar, ob die EZB das "Antifragmentierungsinstrument" bereits bei der EZB-Ratssitzung am 21. Juli 2022 beschließen kann, wie die Agentur unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Der Name ist Transmission Protection Mechanism (TPM).

Er deutet die Absicht der EZB an, über eine Begrenzung der Spreads die Übertragung des geldpolitischen Signals in alle Länder des Euroraums abzusichern. Die Staatsanleiherenditen sind eine Benchmark für alle Kredite, die an Unternehmen eines Landes vergeben werden. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte kürzlich gesagt: "Bei zwei gleichermaßen soliden Unternehmen im Euroraum sollte eine Änderung des geldpolitischen Kurses zu einer ähnlichen Reaktion bei ihren Finanzierungsbedingungen führen, unabhängig davon, in welchem Land sie ansässig sind."

Während man in Frankfurt laut dem Bericht zuversichtlich ist, dass die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten bezüglich des TPM letztendlich überwunden werden können, gibt es weiterhin Debatten über die Taktik, und es sind noch viele Details zu klären, wie die Personen sagten. Diskutiert wird demnach weiterhin darüber, wie verhindert werden kann, dass solche Anleihekäufe die Wirkung von Zinserhöhungen konterkarieren, und welche Bedingungen für die Regierungen gelten sollen, die von solchen Käufen profitiert. Auch rechtliche Hürden spielten eine Rolle.

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DJG/hab/smh

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July 07, 2022 09:36 ET (13:36 GMT)