Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank berät am Vormittag auf ihrer ersten Zinssitzung im neuen Jahr über die von der Corona-Krise geschwächte Wirtschaft und die jüngste Kursstärke des Euro.

Nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde und die anderen Ratsmitglieder im Dezember ein weiteres großes Hilfspaket auf den Weg gebracht haben, werden diesmal keine neuen Stützungsschritte erwartet. Im Blickpunkt der EZB dürfte Volkswirten zufolge der schleppende Start der Impfungen in der Währungsgemeinschaft stehen und die Frage, ob die Konjunktur im zweiten Quartal auf einen nachhaltigen Erholungskurs umschwenkt.

Am Leitzins, der seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegt, wird die Notenbank Experten zufolge voraussichtlich nicht rütteln. Die EZB wird ihren Zinsbeschluss um 13.45 Uhr veröffentlichen. Um 14.30 Uhr wird sich Lagarde der Presse stellen. Dabei wird sie sicherlich zum jüngsten Kursanstieg des Euro befragt werden. Das Kursplus kommt der EZB inmitten der Corona-Krise höchst ungelegen, unter anderem da dies die Exportwirtschaft belastet. Seit November legte die Gemeinschaftswährung rund vier Prozent zu.

Darüber hinaus könnte auf der Pressekonferenz der Stand der laufenden Strategieüberprüfung ein Thema werden sowie die mögliche Einführung eines digitalen Euro in den nächsten Jahren. Lagarde hatte sich unlängst zuversichtlich geäußert, dass es eine Digital-Version der Währung geben wird. Dabei hatte sie einen Zeitraum von etwa fünf Jahren genannt.