Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Euroraums werden den Regierungen des Euroraums künftig weniger Zinsen auf ihre Einlagen zahlen. Der Rat der Europäischen Zentralbank beschloss laut EZB-Mitteilung, dass die Obergrenze dieser Verzinsung ab 1. Mai beim Tagesgeldsatz ESTR abzüglich 20 Basispunkten liegen soll. Bisher hatte diese Obergrenze dem Niveau von ESTR oder dem EZB-Einlagensatz entsprochen - dem niedrigeren der beiden Sätze.

Die EZB will damit Anreize für eine "schrittweise und geordnete" Reduzierung dieser Einlagen schaffen und so das Risiko negativer Auswirkungen auf das Funktionieren der Märkte zu minimieren und eine reibungslose Transmission der Geldpolitik zu gewährleisten. Mit diesem Beschluss wird auch die Verzinsung der im Rahmen des Eurosystem Reserve Management Services (ERMS) gehaltenen Einlagen geändert.

Laut EZB herrscht in einigen Marktsegmenten nach wie vor ein Mangel an Sicherheiten, und die Banken sind nach wie vor nur begrenzt in der Lage, eine beträchtliche Menge an Überschussliquidität weiterzuleiten. Daher sei es wichtig, dass diese Einlagen allmählich in den Markt zurückkehrten, um das Risiko negativer Auswirkungen auf das Funktionieren des Marktes und die reibungslose Übertragung der Geldpolitik zu minimieren.

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February 07, 2023 12:25 ET (17:25 GMT)