Madrid (Reuters) - Der durch den Ukraine-Krieg bewirkte Inflationsschub im Euro-Raum erfasst nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos immer größere Bereiche der Wirtschaft.

Zudem schwäche sich das Wachstum ab, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag auf einer Veranstaltung in Madrid. "Wir sehen, dass es im dritten und vierten Quartal eine deutliche Abschwächung gibt und wir möglicherweise Wachstumsraten nahe Null haben werden", führte er aus. Experten erwarten, dass die Inflation im Währungsraum in diesem Monat auf einen neuen Rekordwert von 9,6 Prozent klettern wird. Im August hatte die Teuerung bei 9,1 Prozent gelegen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte unlängst im Kampf gegen die ausufernde Inflation die Zinsen um ungewöhnlich kräftige 0,75 Prozentpunkte. Dies war die stärkste Zinserhöhung seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002. Mit dem XXL-Zinsschritt soll die Nachfrage gedämpft und der Gefahr eines andauernden Anstiegs der Inflationserwartungen vorgebeugt werden. Die nächste Zinssitzung der Euro-Notenbank ist für den 27. Oktober geplant.

(Reporter Jesus Aguado, Emma Pinedo Gonzalez; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)