Frankfurt (awp/awp/sda/reu) - Geldhäuser in der Euro-Zone sind aus Sicht von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria in der Corona-Krise bislang glimpflich davongekommen. "Bis jetzt hat sich die Auswirkung der Covid-19-Pandemie auf die Bilanzen der Banken in Grenzen gehalten", sagte Enria am Freitag in einem Workshop der italienischen Notenbank laut Redetext.

Unter anderem verfügten die Institute über eine viel stärkere Kapital- und Liquiditätsausstattung als in früheren Zeiten. Selbstgefälligkeit ist aus Sicht des Bankenwächters aber nicht angebracht. So könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich bei einigen Instituten die Qualität ihrer Vermögenswerte deutlich verschlechtere, wenn die staatlichen Hilfsmassnahmen für die Wirtschaft auslaufen, warnte Enria.

Nach früheren Schätzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten als Folge der Virus-Krise in der Euro-Zone die faulen Kredite in den Bankbilanzen ein Volumen von 1,4 Billionen Euro erreichen. Das wäre mehr als während der Finanzkrise 2008 oder der Euro-Schuldenkrise 2011.