Frankfurt (Reuters) - Unternehmen im Euro-Raum peilen einer Umfrage zufolge weniger starke Preiserhöhungen als im Vorjahr an.

Trotz eines hohen Lohnkostendrucks und der Unsicherheit bei Energiepreisen, erwarteten die meisten in diesem Jahr einen geringeren Preisanstieg als 2022, ergab eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Freitag veröffentlicht wurde. Wichtige Faktoren seien die unklare Entwicklung der Kosten und der Nachfrage. Die EZB steht regelmäßig im Austausch mit Unternehmen, um aus erster Hand Informationen zur Lage in der Wirtschaft zu erhalten.

Die meisten Gesprächspartner gingen davon aus, dass das Lohnwachstum 2023 stärker ausfallen werde als 2022, erklärte die EZB. Während Schätzungen für den Anstieg der Durchschnittslöhne 2022 bei etwa 3,5 Prozent lägen, rechneten die Unternehmenskontakte für 2023 mit einem Zuwachs von etwa fünf Prozent. Einige Ansprechpartner befürchteten dauerhafte Lohnerhöhungen mit länger anhaltenden Auswirkungen. Andere wiederum hätten angemerkt, dass die Steigerungen unter den derzeitigen Inflationsraten lägen. Dies reiche nicht aus, um eine Lohn-Preis-Spirale in Gang zu setzen.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)