FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Martins Kazaks, hat sich gegen eine schnelle Entscheidung über die Zukunft des Krisenprogramms Pepp zum Kauf von Anleihen ausgesprochen. Es sei noch zu früh für eine Entscheidung, ob und wie das Pepp-Programm verändert werden könne, sagte Kazaks am Mittwoch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Er verwies auf die wieder steigenden Infektionszahlen in der Corona-Krise. Es würden neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie drohen, die eine Gefahr für die konjunkturelle Erholung darstellen.

Es gebe derzeit keine Notwendigkeit für eine Entscheidung über den weiteren Verlauf des Pepp-Programms, sagte Kazaks, der auch der Notenbank von Lettland vorsteht. "Die Zukunft des Programms wird diskutiert werden, aber eine Entscheidung wäre derzeit verfrüht", sagte der Notenbanker.

Am Markt wurde zuletzt eine Entscheidung zur weiteren Entwicklung des Pepp-Programms auf der Zinssitzung des EZB-Rates im September nicht ausgeschlossen. Auf der September-Sitzung werden neue Projektionen zur weiteren Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone vorliegen. Das Krisenprogramm Pepp zur Stützung der Wirtschaft im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise soll noch bis zum März 2022 laufen./jkr/jsl/mis