Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat vor einem Konflikt zwischen Geld- und Fiskalpolitik gewarnt. In einer Konferenz von Barcalys und CEPR verwies De Guindos darauf, dass einerseits die EZB "ihre Rolle zu spielen" und die Inflation zu bekämpfen habe und sich andererseits der Zustand der öffentlichen Finanzen coronabedingt verschlechtert habe.

"Eine sehr expansive Fiskalpolitik kann nicht betrieben werden, wenn man bedenkt, dass die öffentlichen Schulden um 20 Prozentpunkte gestiegen sind und sich auch die strukturellen Defizite erhöht haben", sagte der EZB-Vizepräsident. Die Fiskalpolitik müsse viel fokussierter vorgehen und sich stärker auf temporäre und sehr gezielte Maßnahmen verlegen. Die Defizite könnten nicht wie 2020 ausgeweitet werden.

"Was wir vermeiden müssen, ist ein Konflikt zwischen Geld- und Fiskalpolitik. Die Geldpolitik hat ihre Rolle zu spielen, die EZB ist vollkommen auf Preisstabilität fokussiert", sagte De Guindos. Sie werde versuchen, ihr Bestes zu tun, um Preisstabilität herzustellen und die Inflation mittelfristig auf ihren Zielwert von 2 Prozent zu senken.

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September 27, 2022 11:31 ET (15:31 GMT)