FRANKFURT (awp international) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entscheidung von Bundesbank-Chef Jens Weidmann bedauert, zum Jahresende zurückzutreten. Sie respektiere seinen Entscheidung, "aber ich bedauere sie zutiefst", erklärte Lagarde am Mittwoch. Weidmann hatte überraschend angekündigt, aus persönlichen Gründen sein Amt niederzulegen. "Jens ist ein guter persönlicher Freund, auf dessen Loyalität ich immer zählen konnte", erklärte die EZB-Präsidentin.

Als dienstältestes Mitglied des obersten Entscheidungsgremiums der Europäischen Zentralbank - dem EZB-Rat - habe er über eine beispiellose Erfahrung verfügt, die er jederzeit geteilt habe. Weidmann habe klare Vorstellungen über Geldpolitik gehabt. "Ich war aber immer beeindruckt über seine Suche nach Gemeinsamkeiten im EZB-Rat ... und seiner Bereitschaft einen Kompromiss zu finden", erklärte Lagarde. "Ich werde Jens und seine immer konstruktive und gut gelaunte Herangehensweise in allen unseren Diskussionen vermissen." Weidmann hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch über die ultralockere Geldpolitik der Notenbank geäussert./mar/DP/jha