BERLIN (Dow Jones)--Vor dem EU-Gipfel hat der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), vor wirtschaftlichen Schäden durch Grenzschließungen innerhalb der EU gewarnt. "Für die deutsche Industrie und den Handel würden Grenzschließungen große Einbußen bedeuten", sagte Weber der Rheinischen Post. "Zudem würde das Gesundheitswesen in den Grenzräumen vor enorme Herausforderungen gestellt." Das müsse unbedingt vermieden werden.

"Auch Grenzkontrollen würden den freien Warenverkehr behindern und gerade für Arbeitspendler zu Einschränkungen führen", betonte Weber. Die Grenzräume in Deutschland seien im Gesundheitswesen und anderen systemrelevanten Bereichen auf Pendler angewiesen. Die Staats- und Regierungschefs müssten beim EU-Gipfel "dringend zu gemeinsamen Lösungen kommen".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Donnerstagabend mit ihren europäischen Amtskollegen über das weitere Vorgehen in der Pandemiebekämpfung. Bereits am Dienstagabend hatte Merkel erklärt, dass sie Grenzkontrollen nicht ausschließe, um die weitere Verbreitung von Virusmutationen zu verhindern.

Auch Weber betonte nun die Notwendigkeit, keine neue Dynamik im Infektionsgeschehen entstehen zu lassen. "Ich setze deshalb auf die Vernunft der Staats- und Regierungschefs." Alleingänge der Staaten wären kontraproduktiv. "Es braucht vor allem möglichst einheitliche Coronatest-Standards, welche Anforderungen bei einem Grenzübertritt gestellt werden", sagte Weber. Auch ein EU-Impfzertifikat für Pendler und Touristen brachte der EVP-Fraktionschef ins Spiel.

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January 21, 2021 02:36 ET (07:36 GMT)