Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:


Studie: Nachfragerückgang entscheidend für Gaspreis-Normalisierung 

Günstiges Erdgas per Pipeline aus Russland wird auch in den kommenden Jahren nicht mehr oder nur beschränkt fließen - unter dieser Annahme dürften die aktuell hohen Gaspreise erst 2030 wieder das Niveau von 2018 erreichen, wenn die Nachfrage kräftig reduziert wird. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) für den Branchenverband Zukunft Gas. Ausbleibende Mengen aus Russland dürften demnach hauptsächlich durch LNG aus den USA ersetzt werden.


VdK: Hohe Gaspreise werden viele Menschen in Privatinsolvenz führen 

Die hohen Gaspreise werden nach Einschätzung des Sozialverbands VdK viele Menschen in die Privatinsolvenz führen. Um dies zu verhindern, forderte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Donnerstag einen "Härtefallfonds in allen Bundesländern". Gebraucht werde zudem "als Basisverbrauch ein Kontingent an bezahlbarem Gas". Die Ampel-Regierung müsse "mit konkreten und wirksamen Maßnahmen die Menschen unterstützen", mahnte Bentele.


FDP-Fraktionschef: Habeck muss schnell über Gasumlage entscheiden 

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) aufgefordert, schnell über die Umsetzung einer Gasumlage zu entscheiden. "Wir haben es rechtlich geprüft, er kann es machen, er muss jetzt entscheiden, ob er es machen will, aber ich bitte da wirklich um Geschwindigkeit", sagte Dürr im ZDF-Morgenmagazin. Finanzminister Christian Lindner (FDP) habe bereits sehr schnell die rechtliche Prüfung abgeschlossen. "Robert Habeck, das muss man wohl so sagen, muss da jetzt schneller werden, damit wir keinen Zusammenbruch der Gasversorgung im Winter haben." Beim Fall Uniper habe man gesehen, "dass es da erste Anzeichen gibt". Habeck hatte angesichts der geplanten Verstaatlichung des Gasimporteurs noch offene finanzverfassungsrechtliche Fragen betont.


CSU-Landesgruppe fordert Gaspreisdeckel für 75% des Privatverbrauchs 

Angesichts der hohen Energiekosten hat die CSU-Landesgruppe einen Gaspreisdeckel für drei Viertel des Privatverbrauchs vorgeschlagen. "Für Privathaushalte wäre es denkbar, 75 Prozent des bisherigen Gasbezugs mit einem Bürger-Basispreis zu deckeln", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Augsburger Allgemeinen. Über diesen Deckel hinaus müsste dann der volle Gaspreis gezahlt werden. "Damit bleibt der Anreiz zum Energiesparen erhalten, aber Wärme eben auch bezahlbar."


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September 22, 2022 05:28 ET (09:28 GMT)