Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:
BDEW: Handlungsfähigkeit notfalls kurzfristig sichern
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Ausrufung der Alarmstufe als "richtig" bewertet. "Derzeit ist die Versorgung gewährleistet, aber wir müssen unseren Blick auf den kommenden Winter richten", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Die Handlungsfähigkeit der Unternehmen müsse "bei Bedarf sehr kurzfristig gesichert werden können, damit sie die erforderlichen Gasmengen trotz extrem steigender Börsenpreise beschaffen und liefern können". Die Auswirkung auf die Endkundenpreise lasse sich derzeit noch nicht genau abschätzen. "Klar ist, dass aufgrund des ohnehin sehr hohen Börsenpreisniveaus der Druck auf die Gaspreise weiter steigen wird."
VDMA fordert faire Lastenverteilung bei Gasmangel
VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann fordert eine faire Lastenverteilung bei dem sich abzeichnenden Gasmangel. "Der Name der Warnstufe, die das Wirtschaftsministerium heute angekündigt hat, spricht Bände: Alle Beteiligten müssen alarmiert sein über die Situation in der Gasversorgung. Die Gefahr ist real, dass wir in eine Unterversorgung und damit in ein Rationierungsregime hineinlaufen." Wichtig sei daher, dass sich die Regierung und natürlich auch die Industrie schnell ein besseres Bild der Versorgungslage verschafften. Der mittelständische Maschinen- und Anlagenbau unterstütze eine faire Lastenverteilung, die einzelne Gasverbrauchergruppen nicht überfordere. Dies sollte entlang der Versorgungs- und Verbrauchskette organisiert werden.
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June 23, 2022 08:04 ET (12:04 GMT)