Sorge vor Omikron - Verdachtsfall bei Reiserückkehrer in Deutschland

Berlin - Angesichts einer neuen im südlichen Afrika entdeckten Coronavirus-Variante wächst die Beunruhigung in Deutschland. Am Vormittag machte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) einen Omikron-Verdachtsfall bekannt. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika wurden demnach mehrere für diese Variante typische Mutationen gefunden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert", twitterte Klose. Genaue Ergebnisse erwartet das Frankfurter Gesundheitsamt am Montag. Noch stünden die Resultate der vollständigen Sequenzierung aus, teilte die Behörde mit.

Leopoldina empfiehlt sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen

Halle - Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt angesichts des dynamischen Corona-Infektionsgeschehens sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen. "Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren", heißt es in einer Stellungnahme. "Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten diese Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen."

Spahn bringt lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel

Berlin - Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in der Corona-Pandemie lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel gebracht. Der CDU-Politiker sagte, er sei grundsätzlich skeptisch, was eine allgemeine verpflichtende Impfung angehe. Eine Alternative sei durchgängig 2G für alle Lebensbereiche, also Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene. Es könnte zu einer Ansage kommen: "Stellt Euch darauf ein, 2G, geimpft oder genesen, und zwar auffrischgeimpft dann ab einem Punkt x, gilt mindestens mal das ganze Jahr 2022". Dies wäre eine ziemlich klare Ansage.

Experten: Impfung ist auch bei Varianten wie Omikron besser als keine

Berlin - Auch wenn die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe bei der neuen Corona-Variante Omikron nach bisher bekannten Daten geringer sein könnte: Die Impfung bleibt auch in diesem Fall die beste Option, wie Experten betonen. "Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei null an, wenn sie sich mit einer neuen Variante infiziert haben", betonte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, bei einem virtuellen Bürgerdialog. Sie hätten auf jeden Fall schon einen gewissen Impfschutz, das sei entscheidend zu wissen.

Scholz mahnt Zurückhaltung bei Kritik an Ampel-Partnern an

Frankfurt - Der voraussichtliche neue Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat für die Koalition mit Grünen und FDP geworben und die Jusos zur Zurückhaltung im Umgang mit den künftigen Partnern aufgerufen. Man solle sich nun mehr mit der CDU beschäftigen als mit denen, mit denen die SPD einen Aufbruch gemeinsam wagen wolle, mahnte Scholz beim Bundeskongress der Jusos in Frankfurt. Die Grüne Jugend diskutierte in Berlin über den Koalitionsvertrag. Trotz Vorbehalten insbesondere in der Sozial- und Klimapolitik empfahl sie ihren Mitgliedern die Zustimmung.

Verdi: Einigung bei Tarifverhandlungen für Länder-Beschäftigte offen

Potsdam - Die Gewerkschaft Verdi hat die Arbeitgeber vor der nächsten Tarifrunde um den öffentlichen Dienst der Länder zu deutlichen Nachbesserungen aufgefordert. Die Gewerkschaft komme zur dritten Runde mit dem festen Willen, ein Ergebnis zu erzielen, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke in Potsdam. Ob das gelinge, sei offen. Bislang liege kein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber vor, dies sei überfällig. Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb setzten mit der Tarifgemeinschaft deutscher Lände heute die Tarifverhandlungen für Beschäftigte unter anderem in Unikliniken, Schulen, Kitas und bei der Polizei fort./n1/DP/zb