GESAMT-ROUNDUP 2: Russische Einheiten in Kiew - Kreml zu Gesprächen bereit

KIEW/MOSKAU - Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Das ukrainische Verteidigungsministerium meldete am Freitag russische "Saboteure" im nördlichen Stadtbezirk Obolon. Außenminister Dmytro Kuleba berichtete zudem von "schrecklichen russischen Raketenangriffen" auf die Millionenstadt. Seit Beginn der großangelegten Invasion am Donnerstag wurden auf ukrainischer Seite nach offiziellen Angaben mehr als 130 Soldaten getötet. Der Einmarsch löste weltweit Wut und Bestürzung aus.

USA: Inflation drückt Michigan-Konsumklima auf tiefsten Stand seit 2011

MICHIGAN - Die hohe Inflation belastet die Stimmung der US-Verbraucher immer stärker. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im Februar zum Vormonat um 4,4 Punkte auf 62,8 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Es ist der niedrigste Wert seit Herbst 2011. In einer ersten Schätzung war allerdings noch ein deutlicherer Rückgang auf 61,7 Punkte ermittelt worden.

USA: Schwebende Hausverkäufe geben deutlich nach

WASHINGTON - Steigende Zinsen und Häuserpreise lasten offenbar zunehmend auf dem US-Immobilienmarkt. Zu Jahresbeginn ging die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe deutlich zurück. Sie sanken von Dezember auf Januar um 5,7 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (Nar) am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die sogenannten schwebenden Verkäufe um 9,5 Prozent.

Johnson: Weitere Sanktionen gegen Moskaus Führungszirkel notwendig

LONDON - Der britische Premierminister Boris Johnson hat angesichts der eskalierenden Lage in der Ukraine die Notwendigkeit weiterer scharfer Sanktionen gegen Moskau betont. Er sei sich mit seinen Amtskollegen aus dem Baltikum und Skandinavien einig, dass "weitere Sanktionen notwendig sind, auch solche, die sich auf (Präsident Wladimir) Putins innersten Kreis konzentrieren", sagte Johnson nach einem Austausch mit mehreren anderen Regierungschefinnen und -chefs am Freitag einer Mitteilung zufolge.

Ifo-Chef: Sanktionen werden Russland kaum beeindrucken

MÜNCHEN - Ifo-Chef Clemens Fuest hat die westlichen Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine als insgesamt schwach bezeichnet. Der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur: "Dass man sich überhaupt schnell auf Sanktionen geeinigt hat, ist positiv. Die Sanktionen sind aber insgesamt schwach, sie werden die russische Regierung kaum beeindrucken." Es wäre wünschenswert gewesen, gegen eine deutlich größere Zahl russischer Banken und Einzelpersonen vorzugehen, deutlich mehr ausländisches Vermögen einzufrieren und umfassendere Exportverbote zu verhängen.

USA: Konsumausgaben steigen deutlich - Inflation legt zu

WASHINGTON - In den USA sind die Konsumausgaben der US-Verbraucher zu Beginn des Jahres deutlich gestiegen. Die Konsumausgaben legten im Januar gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 1,6 Prozent gerechnet. Die privaten Einnahmen stagnierten hingegen, während Analysten einen leichten Rückgang erwartet hatten.

ROUNDUP 2: Deutsche Wirtschaft kommt besser durch zweites Pandemie-Jahr

WIESBADEN - Deutschland hat die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie noch nicht ganz überwunden, da drohen durch den Krieg in der Ukraine neue Belastungen. "Über der weiteren wirtschaftlichen Erholung in Deutschland und dem Euroraum hängt das Damokles-Schwert der Aggressionen Russlands sowie der darauf folgenden Sanktionen", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Freitag.

Eurozone: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend deutlich auf

BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg gegenüber dem Vormonat um 1,3 Punkte auf 114,0 Punkte, wie die Europäische Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit 113,1 Punkten gerechnet.

Fed-Direktor Waller: Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte im März denkbar

SANTA BARBARA - Christopher Waller, Direktoriumsmitglied bei der US-Notenbank Fed, hat trotz des Kriegs in der Ukraine die Möglichkeit einer kräftigen Zinserhöhung in den Raum gestellt. Sollte die Inflation weiter steigen, gebe es gute Argumente für eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung im März, sagte Waller in der Nacht zum Freitag auf einer Veranstaltung der University of California in Santa Barbara. Eine andere Möglichkeit seien Zinsanhebungen um je 0,25 Punkte auf den kommenden Sitzungen.

Italien: Verbraucherstimmung sinkt unerwartet - Unternehmen pessimistischer

ROM - In Italien hat sich die Verbraucherstimmung im Februar überraschend eingetrübt. Im Monatsvergleich fiel der entsprechende Indikator um 1,8 Punkte auf 112,4 Punkte, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem moderaten Anstieg gerechnet.

Eurozone: Geldmenge wächst langsamer

FRANKFURT - In der Eurozone hat sich das Wachstum der Geldmenge erneut abgeschwächt. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Vormonat war die Geldmenge noch um 6,9 Prozent gewachsen.

Frankreich: Wirtschaft bleibt auf Erholungskurs

PARIS - Die französische Wirtschaft ist zum Jahresschluss 2021 auf Erholungskurs geblieben. Im vierten Quartal wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone zum Vorquartal um 0,7 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Es bestätigte damit eine erste Schätzung. Das starke Wachstum vom dritten Quartal von 3,1 Prozent wurde aber nicht erreicht.

Frankreich: Inflation legt überraschend deutlich zu

PARIS - In Frankreich hat sich der Preisauftrieb überraschend deutlich verstärkt. Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) stieg im Februar auf 4,1 Prozent nach 3,3 Prozent im Januar, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt zwar mit einer stärkeren Inflation gerechnet, waren aber im Schnitt nur von einer Rate von 3,7 Prozent ausgegangen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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