Die Welt ist bei der Bekämpfung von Pandemien nicht besser aufgestellt als vor COVID - Prüfungskommission

Die Welt ist auf eine neue Pandemie-Bedrohung nicht besser vorbereitet als beim Auftreten des Coronavirus im Jahr 2019 und könnte angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen sogar noch schlechter dastehen, so die Einschätzung eines Gremiums, das die globale Reaktion bewerten soll.

Ein Mangel an Fortschritten bei Reformen wie der Finanzierung der Weltgesundheitsorganisation und internationalen Gesundheitsvorschriften bedeutet, dass die Welt so verwundbar ist wie eh und je, so das Independent Panel for Pandemic Preparedness and Response in seinem Bericht.

Die Autoren des Berichts, die von der ehemaligen neuseeländischen Premierministerin Helen Clark und der ehemaligen Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf, angeführt werden, räumten zwar einige Fortschritte ein, sagten aber, dass der Prozess viel zu langsam vorankomme.

"Wir haben jetzt genau die gleichen Instrumente und das gleiche System, das im Dezember 2019 existierte, um auf eine Pandemie zu reagieren. Und diese Instrumente waren einfach nicht gut genug", sagte Clark vor Reportern.

"Wenn es in diesem, im nächsten oder zumindest im übernächsten Jahr eine neue Pandemie geben sollte, werden wir uns weitgehend in der gleichen Lage befinden ... vielleicht sogar noch schlimmer, wenn man bedenkt, wie knapp der finanzielle Spielraum vieler, wenn nicht sogar der meisten, Länder derzeit ist."

Der Bericht des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingerichteten Gremiums vom Mittwoch kommt vor der Weltgesundheitsversammlung nächste Woche in Genf, dem jährlichen Entscheidungsforum der WHO, von dem erwartet wird, dass es sich mit einigen der angesprochenen Themen befassen wird.

Das Gremium begrüßte zwar einige Fortschritte, darunter die Einrichtung eines separaten Fonds für globale Gesundheitssicherheit innerhalb der Weltbank, warnte jedoch, dass das globale Interesse nachlasse und die Jahre, die für die Einrichtung anderer Instrumente - darunter ein möglicher Pandemievertrag und ein internationales Abkommen zur Verbesserung der Abwehrbereitschaft - benötigt würden, zu lang seien.

Das Gremium forderte ein hochrangiges Treffen in der UN-Generalversammlung und einen unabhängigen Rat für Gesundheitsbedrohungen unter der Leitung von Staatsoberhäuptern, um Maßnahmen zu ergreifen.

"Nur die politische Führung auf höchster Ebene hat die Legitimität, verschiedene Sektoren auf diese Weise zusammenzubringen", sagte Sirleaf in einer Erklärung.