Warren Buffett: Vorsicht und Selektivität als Vermächtnis

Obwohl Greg Abel bald das Ruder bei Berkshire Hathaway übernimmt, prägt Warren Buffett weiterhin die Investmententscheidungen des Konglomerats. Treu seiner geduldigen und selektiven Strategie, wurden im Quartal keine neuen Positionen eröffnet. Stattdessen stockte er vier bewährte Beteiligungen auf: Constellation Brands, Domino’s Pizza, Pool Corporation und Heico – allesamt krisenresistente Geschäftsmodelle. Bemerkenswert ist der stille Abbau von Bank of America (Buffetts viertgrößte Position), sowie von T-Mobile und Formula One Group – vermutlich eine Umschichtung in planbarere Vermögenswerte.

Terry Smith: Britischer Pragmatismus

Der oft mit Buffett verglichene Terry Smith („Buy & Hold“-Ansatz) optimierte sein Portfolio diszipliniert. Neu aufgenommen wurden Intuit und Catalyst Pharmaceuticals – beides Titel mit nachhaltigem Wachstumspotenzial. Besonders auffällig: die Verzehnfachung seiner Beteiligung an Zoetis, dem Tiergesundheitsspezialisten. Verstärkt wurden auch Positionen in Doximity, Texas Instruments, Qualys und Paycom Software. Gleichzeitig trennte sich Smith von IDEX Corp. und PepsiCo und reduzierte u. a. Equifax, Meta Platforms, Microsoft und Visa – ein Zeichen vorsichtiger Umschichtung.

Pat Dorsey: Konsequenz mit Qualitätsfokus

Dorsey bleibt seiner Philosophie treu, auf dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu setzen. Neu im Depot sind AerCap Holdings (Flugzeugleasing), Booking Holdings (Online-Reise) und der europäische Tech-Star ASML. Er erhöhte seine Anteile an Meta Platforms und Danaher, reduzierte jedoch leicht seine Beteiligungen an PayPal und Wix – eher eine Feinjustierung als ein Kurswechsel.

Daniel Loeb: Taktischer Opportunismus

Daniel Loebs Hedgefonds Third Point war besonders aktiv: Er kaufte unter anderem Nvidia, AT&T, Ritchie Bros. und Talen Energy – ein breiter Mix von Tech bis Rohstoffe. Gleichzeitig stieß er mehrere prominente Namen ab: Tesla, Meta Platforms, Thermo Fisher, zudem reduzierte er Microsoft und Amazon. Diese hohe Umschlaghäufigkeit unterstreicht seine flexible, opportunistische Strategie.

Chuck Akre: Treue zu den Favoriten

Der konzentriert investierende Chuck Akre blieb seiner Linie treu und eröffnete im ersten Quartal keine neuen Positionen. Er erhöhte sein Engagement in Airbnb und CCC Intelligence Solutions, senkte aber seine Anteile an bewährten Titeln wie Mastercard, Visa und Moody’s. Seine Beteiligung an American Tower halbierte er – ein klares Signal zur Fokussierung auf seine Kernüberzeugungen.

David Tepper: Marktzyklischer Stratege

David Tepper diversifizierte erneut klug: Neu im Portfolio sind Deutsche Bank, L3Harris Technologies, Broadcom und Block. Besonders auffällig: Die mehr als Verdopplung seiner Position in Uber Technologies (+113 %). Im Gegenzug verließ er Intel, AMD und FedEx vollständig – ein Rückzug aus zyklischen Titeln. Auch Nvidia, Microsoft und ASML wurden reduziert – offenbar Gewinnmitnahmen nach dem Tech-Boom 2024.

Howard Marks: Kontrolliertes Opportunitätsmanagement

Marks setzt weiterhin auf unterbewertete Titel und Schwellenländer. Neu im Portfolio sind Nokia, Grab Holdings, Bilibili und Ecopetrol – eine Wette auf eine schrittweise Erholung dieser Märkte. Parallel dazu stockte er Barrick Mining und Freeport-McMoran auf – Rohstoffe als Absicherung in geopolitisch unsicheren Zeiten. In China hingegen verkaufte er u. a. NetEase, Pinduoduo und Yum China vollständig.

Seth Klarman: Hüter des Value-Prinzips

Klarman setzt wie gewohnt auf wertorientierte und risikoaverse Investments. Neu dabei: Fidelity National Information Services und Elevance Health. Zudem wurden Beteiligungen an Alphabet, Wesco und Eagle Materials aufgestockt. Reduziert hat er seine größte Position Willis Tower Watson, sowie Liberty Global und Viasat. Klarman bleibt seiner vorsichtigen und tiefgründig analysierten Strategie treu.

Bill Ackman: Uber auf der Überholspur

Ackman sorgte für Aufsehen: Er verkaufte Nike vollständig und baute eine neue, dominante Position in Uber Technologies auf – mit 18,5 % größter Wert in seinem Portfolio bei Pershing Square. Begründet wird dies mit seiner Überzeugung von der künftigen Profitabilität Ubers. Er verstärkte außerdem Hertz Global und Brookfield, reduzierte hingegen Chipotle und Hilton – eine gezielte Umschichtung im Dienstleistungssektor.

Mohnish Pabrai: Maximal fokussiert

Wie gewohnt hält Pabrai ein extrem konzentriertes Portfolio. Seine größten Wetten: Valaris (24 % des Portfolios), Noble Corp. (17 %) – beide im Offshore-Energiesektor. Er erhöhte Warrior Met Coal, seine größte Position. Verkäufe gab es keine, jedoch eine leichte Reduktion bei Alpha Metallurgical Resources. Seine Strategie bleibt klar: wenige Positionen, starke Überzeugungen.

François Rochon: Qualitätsästhet mit Disziplin

Der kanadische Investor verfolgt weiterhin seine Linie exzellenter Unternehmen. Neu aufgenommen wurde Builders First Resources (Bauindustrie). Aufgestockt wurden Kinsale Capital, Medpace, Arista Networks und Berkshire Hathaway – Ausdruck seiner Treue zu bewährten Werten. Gleichzeitig reduzierte er behutsam bei Apple, Microsoft und TSMC – ein ausgewogenes Rebalancing, kein Richtungswechsel. Rochon bleibt damit ein Paradebeispiel für qualitativ fokussiertes und zugleich risikoarmes Investieren.