Bern (awp/sda) - Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsZeitung":

Die Coronavirus-Impfung entfaltet laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" ihre Wirkung in der Schweiz. Ein Grossteil der Risikopersonen ab 75 Jahren und alle Altersheimbewohner sind inzwischen geimpft. Die jüngsten Daten des Bundesamtes für Gesundheit BAG verzeichneten daraufhin einen positiven Effekt bei der Altersgruppe 80 Plus. Obwohl die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen wieder leicht steige, habe die Kennzahl bei den Über-80-Jährigen abgenommen, schrieb das Blatt. In der letzten Februarwoche sank in dieser Altersgruppe die sieben Tage Inzidenz pro 100'000 Personen von 79 Fällen auf 71. In allen anderen Altersgruppen sei diese Kennzahl dagegen wieder leicht gestiegen, hiess es. Dass die Coronavirus-Impfung ihre Wirkung entfalte, bemerkten auch Kantone wie das Wallis. Inzwischen hätten im Wallis über 85 Prozent aller Altersheimbewohner zwei Dosen eines Coronavirus-Impfstoffes erhalten. Im Kanton steckten sich vergangene Woche nur noch sechs Altersheimbewohner mit Covid-19 an. In der letzten Februarwoche seien es noch 438 solcher Fälle gewesen.

"NZZ am Sonntag":

Der Rektor der Universität Zürich, Michael Schaepman, plant laut einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" eine Bildungsrevolution. Er möchte seine Hochschule für alle öffnen und Lehrgänge anbieten, ohne dafür ein Matura-Zeugnis als Zulassung zu verlangen. "Heute fehlt ein Konzept für lebenslanges Lernen", sagte er gegenüber dem Blatt. Lehrgänge sollen künftig auch von Quereinsteigern und Berufstätigen belegt werden können, erklärte er. Die Universität biete tausende Vorlesungen an und diese sollten von Personen genutzt werden können, die sich individuell qualifizieren wollten. Schaepmans Konzept sehe vor, dass sich jede und jeder aus dem Angebot der Universität sein persönliches Weiterbildungspaket zusammenstellen und auch Prüfungen ablegen könne. Die bestehenden Bachelor- und Masterstudiengänge blieben aber unangetastet, versicherte Schaepman. Der Rektor wolle obendrein aber auch den ganzen Lehrbetrieb flexibilisieren und etwa mit den starren 45-minütigen Unterrichtsblöcken am immer selben Ort brechen. "Eine Vorlesung darf auch einmal nur zehn Minuten dauern", sagte der 54-jährige Professor. "Die Dozierenden und Studierenden würden jeweils über ein App im Voraus erfahren, wann und wo eine Veranstaltung stattfindet und wie: als Präsenzveranstaltung, über Video oder als Kombination von beidem", erklärte der Schweizerisch-Niederländische Doppelbürger.

"SonntagsBlick":

Laut einer Meldung vom "SonntagsBlick" funktionieren die Coronavirus-Selbsttests eher schlecht als recht. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine noch unveröffentlichte Studie der Schweizerischen Gesellschaft für Mikrobiologie vor. Darin analysieren Wissenschaftler dutzende Studien aus aller Welt, in denen verschiedene Typen von Coronavirus-Tests miteinander verglichen werden. Bei Selbsttests, die Sekret aus dem vorderen Teil der Nase analysieren, sei das Resultat dass sie zwar bequem zu handhaben, aber wenig zuverlässig seien. Vor allem dann, falls jemand keine Symptome zeige, hiess es. Von symptomfreien Virusträgern fanden die Selbsttest je nach Studie lediglich 22 bis 41 Prozent. Noch schlechtere Werte erzielten demnach Speicheltests mit der Antigen-Methode. In einer Studie fand man mit ihnen nicht mehr als neun Prozent aller asymptomatischen Patienten. So lautet denn auch die Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Mikrobiologie: Antigen-Tests für den vorderen Nasenbereich und Antigen-Speicheltests sollten nicht für Massentests verwendet werden.

"SonntagsZeitung":

Die Wahl der Krankenkasse kann laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" über Leben und Tod entscheiden. Fast 38'000 Gesuche für die Vergütung noch nicht zugelassener Medikamente seien im Jahr 2019 bei den Krankenversicherern eingegangen. Das Bundesamt für Gesundheit BAG habe Forscher der BSS Volkswirtschaftliche Beratung in Basel beauftragt, diese Ausnahmebewilligungen unter die Lupe zu nehmen. Ein Grossteil der Gesuche käme durch, schrieb das Blatt unter Berufung auf die Studie. Dennoch gebe es zahlreiche Ungleichbehandlungen - auch bei lebensbedrohenden Krankheiten. Wolfram Kägi, Studienautor und Leiter der BSS, sagte gegenüber der Zeitung: "Die Analyse zeigt substanzielle Unterschiede in der Bewilligungspraxis der einzelnen Versicherer." Wie ausgeprägt die Ungleichbehandlung sei, könnten die Wissenschaftler anhand der Bewilligungsquoten je nach Kassen aufzeigen. Teilweise schwankten diese zwischen 46 und 74 Prozent. Das BAG wolle eine solche Ungleichbehandlung nicht hinnehmen, hiess es weiter. Massnahmen wolle die Behörde noch diesen Frühling konkretisieren.

"SonntagsBlick":

Die Schweiz soll laut dem "SonntagsBlick" eine offizielle Holocaust-Gedenkstätte bekommen. Eine prominent besetzte Projektgruppe habe über die vergangenen zwei Jahre ein Konzept für eine nationale Holocaust-Gedenkstätte ausgearbeitet. Mitglied der Projektgruppe Remo Gysin, der Präsident der Auslandschweizer-Organisation, sagte nun gegenüber dem Blatt, dass das Konzept in den kommenden Wochen dem Bundesrat übergeben werde. Die Schweiz steh in der Pflicht, "endlich ein nationales Mahnmal für die Opfer der Nazis zu schaffen", hiess es weiter. Ein staatliches Mahnmal fehle bis heute. "Die Gedenkstätte soll vom Bund finanziert und getragen werden", sagte Gysin zudem. Als Standort wünschten sich die Initianten die Hauptstadt Bern. Sie sei zentral und stehe symbolisch für die offizielle Schweiz. Gemäss dem Konzept soll das Mahnmal mit einem Bildungsangebot kombiniert werden, etwa für Schulklassen. Der Projektgruppe schwebe obendrein ein Dokumentationszentrum vor.

"SonntagsZeitung":

Ein erstes Altersheim hat laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" seine Belegschaft angewiesen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Trägerschaft eines Heims im Kanton St. Gallen habe eine entsprechende Weisung schriftlich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erlassen. Der Präsident der Trägerschaft bestätigte dies gegenüber der Zeitung. Allerdings setze sich ein Teil des Pflegepersonals gegen die Anweisung zur Wehr und verweigere den Erhalt der Coronavirus-Impfung. Der Präsident der Trägerschaft erklärte gegenüber dem Blatt, dass das Heim in der zweiten Coronavirus-Welle schwer getroffen worden sei - ein Fünftel der Bewohner sei an einer Covid-19-Erkrankung verstorben, hiess es. Deshalb verstehe er die impfskeptische Haltung des Personals nicht, sagte er. Mit der Weisung wolle die Einrichtung die Bewohner und das Personal schützen. Curaviva Schweiz, der Dachverband der Heime, handele es sich beim Heim um den ersten Fall einer Institution, die ihr Personal verpflichtete, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Beim Berufsverband des Pflegepersonals (SBK) stosse das Vorgehen des St. Galler Heims allerdings auf Unverständnis. "Wir setzen bei der Impfung auf Freiwilligkeit", hiess es vom SBK gegenüber der "SonntagsZeitung". Pflegende müssten vom Nutzen der Coronavirus-Impfung überzeugt sein, hiess es weiter.

"SonntagsBlick" / "Le Matin Dimanche":

Am kommenden Montag, dem Tag der Frau, wollen laut Meldungen vom "SonntagsBlick" und "Le Matin Dimanche" zahlreiche Politiker eine parlamentarische Initiative zur häuslichen Gewalt lancieren. Zu ihnen zählten Min Li Marti (SP, ZH), Marianne Binder (Die Mitte, AG), Léonore Porchet (Grüne, VD), Kathrin Bertschy (GLP, BE), Jacqueline de Quattro (FDP, VD) und Céline Amaudruz (SVP, GE). Damit solle der Grundsatz verankert werden, dass die Behörden künftig die Täter aus der gemeinsamen Wohnung entfernten und nicht die Opfer ihr Heim verlassen müssten.

"SonntagsBlick"

SP-Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset erwartet ein grosses Interesse bei der Coronavirus-Testoffensive des Bundes. Dies sagte der Politiker in einem Interview mit dem "SonntagsBlick". Er sei überzeugt, dass die Bevölkerung mitmachen werde, sagte er. "Mittels Gratistests können wir mithelfen, unsere engen Kontakte zu schützen", erklärte Berset, Davon profitiere jeder Einzelne. Zusätzliche Anreize brauche es keine. Auch für Unternehmen würden regelmässige Tests Vorteile bringen: "Wenn eine Firma regelmässig 80 Prozent der anwesenden Mitarbeiter testet und ein positiver Fall gefunden wird, müssen die Kontaktpersonen nicht in Quarantäne", hiess es weiter. Auf die Frage, weshalb die Test-Offensive erst jetzt starte, entgegnete Berset, dass die Verfügbarkeit der Tests sowie die Kapazitäten der Labors entscheidend seien. Zudem müssten Tests mit einer gewissen Zuverlässigkeit eine Coronavirus-Infektion nachweisen können. Darum sei es gar nicht möglich gewesen, viel früher mit Coronavirus-Massentests zu beginnen. "Kommt hinzu, dass die Massentest für die Kantone einen grossen Aufwand bedeuten und diese bereits mit den Impfungen und dem Nachverfolgen der Kontakte viel zu tun haben", betonte Berset gegenüber dem "SonntagsBlick".

"NZZ am Sonntag":

Die Konzernleitung und die rund 100 Angehörigen des höchsten Kaders bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beziehen laut der "NZZ am Sonntag" einen Teil ihres variablen Lohnanteils für das Jahr 2020 nicht. Die siebenköpfige Konzernleitung mit Konzernchef Vincent Ducrot an der Spitze verzichte auf mindestens zehn Prozent des variablen Salärbestandteils. Bei den obersten Kader seien es fünf Prozent, hiess es. Wegen der Coronavirus-Krise müssen die SBB für das vergangene Geschäftsjahr ein riesiges Defizit hinnehmen und wollen rund 250 Millionen Franken sparen. Ein SBB-Sprecher bestätigte den Salär-Beschluss gegenüber dem Blatt, wonach die SBB-Spitze einen Sparbeitrag leiste. Sollte das Jahresergebnis noch schlechter als erwartet ausfallen, könnte die Reduktion der variablen Salärbestandteile für die SBB-Konzernleitung sogar um einige Prozent höher ausfallen, hiess es weiter von den SBB.

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Die Schweiz hat laut Meldungen der "SonntagsZeitung" und von "Le Matin Dimanche" die Entwicklungshilfe in Myanmar gestoppt. Nach dem Militärputsch in dem Land und der Niederschlagung von Protesten gehe die Schweiz auf Distanz zu dem neuen Regime, hiess es. "Sämtliche Zahlungen wurden ausgesetzt", teilte das Aussendepartement EDA gegenüber den Zeitungen mit. Einzig Nothilfe würde noch geleistet, hiess es weiter. Im Weiteren habe der Bund die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung sistiert und damit begonnen, die einzelnen Projekte in Myanmar auf den Prüfstand zu stellen. Zuletzt habe die Schweizer Botschaft in dem Land rund 30 Programme betreut, weil Myanmar ein Schwerpunkt der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit sei. In den vergangenen acht Jahren investierte der Bund dort über 300 Millionen Franken. Das Budget für 2021 belaufe sich auf 36 Millionen Franken. "Die Hauptfrage wird sein, ob und wenn ja, welcher Grad der Zusammenarbeit für uns akzeptabel ist, um die Bevölkerung weiterhin zu unterstützen und gleichzeitig zu vermeiden, dem neuen Regime Legitimität zu verleihen", hiess es aus dem EDA zudem.

"NZZ am Sonntag":

Die Zahl der Polizeieinsätze in und um Asylzentren des Bundes hat laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" zugelegt. "Die Zahl der Straftaten, die mutmasslich von Asylsuchenden begangen wurden, hat in den letzten Monaten zugenommen", sagte Claudio Martelli, Vizedirektor des Staatssekretariats für Migration SEM, gegenüber dem Blatt. Bei den Delikten handele es sich hauptsächlich um Kleinkriminalität, hiess es. Nicht selten seien auch Alkohol und Medikamente im Spiel. Die Zunahme der Delikte geht auch aus den vierteljährlichen Controlling-Berichten des Staatssekretariats für Migration zu den Bundesasylzentren hervor, schreibt die Zeitung weiter. Gemäss diesen stieg die Zahl der Polizeieinsätze in und um die Zentren von 252 im Jahr 2019 auf 281 im Jahr 2020. Die Zahl der Tätlichkeiten habe von 372 auf 491 zugenommen; jene Fälle verbaler Eskalationen seien von 1152 auf 1539 Vorkommnisse gestiegen.

"SonntagsZeitung":

Mitten in der Coronavirus-Pandemie haben laut der "SonntagsZeitung" zwei Bundesräte ihren Fuhrpark aufgerüstet. Gesundheitsminister Alain Berset habe als persönlichen Dienstwagen einen neuen Volvo V60 mit Hybridantrieb angeschafft. Dieser ersetze den alten VW Sharan aus dem Jahr 2013, schrieb das Blatt. Und Aussenminister Ignazio Cassis habe ein neues Repräsentationsfahrzeug erhalten. Es handele sich ebenfalls um Hybrid-Fahrzeug - einen BMW 745 Le. Für Bundeskanzler Walter Thurnherr sei im vergangenen Jahr der gleiche Autotyp mit Kostenpunkt 128'000 Franken zugekauft worden. Die genauen Anschaffungspreise der Fahrzeuge von Berset und Cassis seien aber unbekannt. Beide Wagen seien allerdings vom Staat bezahlt worden, hiess es. Die Fahrzeuge seien "im Rahmen der regulären Ersatzplanung" ausgetauscht worden, hält das für die Beschaffungen verantwortliche Verteidigungsdepartement gegenüber der "SonntagsZeitung" zu den Vorgängen fest.

"Le Matin Dimanche":

Frankreich hat kürzlich beschlossen, die Lebensdauer mehrerer Kernreaktoren um zehn Jahre zu verlängern und die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" nimmt das Thema wegen des Reaktors in Bugey auf, der somit nur rund 60 km von Genf entfernt liegt. Der Entscheid der Franzosen beunruhige die Genfer Regierung, die nicht informiert worden sei. "Der Kanton wurde überhaupt nicht auf diese Entscheidung aufmerksam gemacht. Wir wurden vom französischen Staat ignoriert, obwohl im Zusammenhang mit dieser Energiezentrale zwei Gerichtsverfahren im Gange sind", bedauerte etwa der Grüne Staatsrat Antonio Hodgers gegenüber dem Blatt. Es werde notwendig sein zu sehen, ob diese Entscheidung angefochten werden könne, hiess es.