Falls "Carry-Trade" für Sie noch ein Geheimnis ist, hier zunächst die Definition: "Carry Trade [...] ist eine häufig auf dem Forex-Markt angewandte Finanztechnik, bei der es darum geht, von Zinsdifferenzen zwischen verschiedenen Anlageklassen zu profitieren". Es ist zwar schön und gut, im Schlaf Geld verdienen zu wollen, aber das Währungspaar muss in die richtige Richtung gehen. Zum Beispiel beträgt der Einlagenzinssatz der türkischen Lira TRY derzeit 81%, während der US-Dollar USD bei 5,20% liegt. Unter der Annahme, dass Ihr Broker Ihnen den vollen Wert zahlt, könnten Sie eine jährliche Rendite von 75,8% erwarten. Wenn jedoch die Lira einbricht, müssen Sie diese negative Veränderung von Ihrer Gesamtrendite abziehen. Betrachtet man den USDTRY-Chart, sieht es jedoch nicht so aus, als ob die Lira in Topform wäre.
Als erfahrener Anleger sollten Sie daher nur in Währungspaare investieren, die auch aus Sicht des Carry Trades günstig sind.
Zu den Highlights der letzten Woche gehören die kräftigen Erholungen des Australischen Dollars (AUD) und des Kanadischen Dollars (CAD) aufgrund der überraschenden Zinserhöhungen ihrer jeweiligen Zentralbanken. Der AUDUSD hat seinen alten horizontalen Kanal bei 0,6565 überschritten und bewegt sich zügig in Richtung des früheren oberen Limits von etwa 0,6780, mit einem möglichen Höchststand von 0,6890/6910. Der USDCAD nähert sich derweil der unteren Grenze seines seit Oktober 2023 bestehenden flachen Konsolidierungskanals, der Unterstützung bei 1,3270, wo eine Erholung durchaus gerechtfertigt wäre.
Der Dollar Index (DXY) versucht derweil, seine Aufwärtsstruktur über 103,30/08 zu halten, mit 105,80 als Ziel. Parallel dazu sollte der Euro unterhalb von 1,0785/1,0810 beobachtet werden, um die seit Ende April begonnene Konsolidierung in Richtung 1,0540 fortzusetzen.