FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag etwas von seinen starken Verlusten in den vergangenen Tagen erholen können. Bis zum Mittag schmolz aber ein Großteil der Gewinne wieder ab. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0730 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0801 Dollar festgesetzt.

Im asiatischen Handel hatte der Euro mit 1,0653 Dollar zwischenzeitlich so wenig wie letztmalig vor etwa drei Jahren gekostet. Die tendenzielle Erholung am Freitag, die zeitweise über 1,08 Dollar führte, erklärten Marktteilnehmer mit der besseren Stimmung an den Börsen. Der US-Dollar war daher als Hort der Sicherheit weniger stark gefragt. Er gab zu vielen Währungen nach, so auch zum Euro.

Belastet wird der Dollar zudem durch die Befürchtung einer schweren Rezession in den USA. Am Donnerstag hatten amerikanische Arbeitsmarktdaten erste Risse offenbar. Die Fachleute von der US-Bank Goldman Sachs rechnen mit einem sehr schnellen und starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Am Markt wurde auch auf die Ausgangssperre im großen US-Staat Kalifornien verwiesen, die das Ausmaß der Virus-Krise spiegele.

Auch andere Währungen konnten gegenüber dem Dollar zulegen. Dazu gehörte das britische Pfund, das unlängst auf einen 35-jährigen Tiefstand zum Dollar gefallen war. Daneben stiegen etwa der australische Dollar und der südkoreanische Won. Am Markt wurde auf Dollar-Kreditlinien zwischen der US-Notenbank Fed und den dortigen Zentralbanken verwiesen, die die Dollar-Liquidität erhöhen und die entsprechenden Währungen stützen./bgf/jsl/jha/