FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Freitag bei 1,19 US-Dollar stabilisiert. Nach zum Teil kräftigen Kursverlusten an den vergangenen beiden Handelstagen wird die Gemeinschaftswährung am Vormittag bei 1,1920 Dollar gehandelt. Sie notiert damit etwas höher als im frühen Handel.

Zum Franken wird der Dollar, der nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auch zur hiesigen Währung kräftig zugelegt hat, mit 0,9183 (Morgen 0,9188) knapp unter der Marke von 0,92 Franken gehandelt. Noch am Mittwoch hatte das Währungspaar unter 0,90 notiert. Der Euro präsentiert sich mit 1,0945 Franken etwas höher als am Morgen mit 1,0933 Franken, hier gab es am Mittwoch noch Kurse unter 1,09. Das heisst der Dollar hat die letzten zwei Tage zum Franken noch deutlicher zugelegt als zum Euro.

Nachdem die SNB-Sitzung am (gestrigen) Donnerstag ohne Überraschung über die Bühne gegangen war, schwächte sich der Franken etwas ab. Dies trieb den ohnehin schon starken Dollar weiter an und verhalf auch dem Euro gegenüber dem Franken zu kleinen Gewinnen, schreibt die Valiant Bank in ihrem Kommentar.

In den vergangenen Tagen hatte der Dollar stark an Wert gewonnen, nachdem die US-Notenbank am Mittwochabend zu erkennen gegeben hatte, dass im geldpolitischen Rat eine Debatte über eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe begonnen hat. Seit Mittwochabend haben sowohl Euro und Franken zum Dollar an Wert verloren.

Der Kursanstieg beim Dollar ist laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, gerechtfertigt. "Es hat sich gezeigt, dass der Markt die Intentionen der Fed richtig einschätzt." So habe auch der Markt im Jahr 2023 Leitzinserhöhungen erwartet. Laut Leuchtmann ist ein Eurokurs von unter 1,20 Dollar gerechtfertigt. "Würde der Euro noch tiefer fallen, würde ich das als Überschiessen klassifizieren und auf Korrektur setzen."

Kurz vor dem Wochenende wird mit einem eher impulsarmen Handel gerechnet. In den USA werden am Nachmittag keine wichtigen Daten veröffentlicht. Der japanische Yen hielt sich am Morgen ebenfalls nahezu unverändert zum Dollar, nachdem die japanische Notenbank wie erwartet an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festgehalten hat.

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