FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Montag nach Kursverlusten und Tiefstständen seit einem Jahr sowohl gegenüber dem US-Dollar wie auch dem Schweizer Franken wieder etwas erholt. Zeitweilig kostet der Euro 1,1365 Dollar und damit so wenig wie letztmals im Juli 2017. Am frühen Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung wieder bei 1,1403 Dollar und damit etwa so hoch wie am Freitagabend.

Zum Franken markierte der Euro im frühen Handel bei 1,1286 den niedrigsten Stand seit August 2017. Am frühen Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung aber wieder 1,1340 Franken und damit ebenfalls etwa so viel wie am Freitagabend. Der Dollar erweist sich zum Franken relativ stabil und notiert mit 0,9944 Franken kaum verändert zum Ende letzter Woche.

Der Euro wird nach wie vor durch den Kursverfall der türkischen Lira belastet. Die türkische Währung ist sehr schwach in die neue Woche gestartet. Zeitweise mussten mehr als sieben Lira für einen Dollar gezahlt werden, für einen Euro wurden erstmals mehr als acht Lira fällig. Die Entwicklung rief am Markt Sorgen um einige europäische Banken hervor, die viel Geld in der Türkei investiert haben.

Erfasst werden von der Lira-Krise auch zunehmend Währungen von grossen Schwellenländern. Am Montagmorgen stand besonders der südafrikanische Rand unter Druck, der zwischenzeitlich um 10 Prozent absackte. Auch die indische Rupie und der mexikanische Peso standen unter Druck. Ähnlich erging es dem russischen Rubel, der auch durch angekündigte Sanktionen der USA belastet wird.

Immerhin hat die türkische Lira die rasante Talfahrt am Montagmittag vorerst nicht weiter beschleunigt. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben Eingriffe der türkischen Zentralbank vom Montagmorgen die Lira etwas stabilisiert.

Die Notenbank in Ankara ergriff ein ganzes Bündel an Massnahmen, die überwiegend darauf abzielen dürften, die Liquidität der Banken und an den Märkten zu erhöhen. Demnach wurden die Reserve-Anforderungen an bestimmte Währungsgeschäfte verringert. Zudem wurden den heimischen Banken zusätzliche Refinanzierungsgeschäfte angeboten und Geldhäuser können sich zusätzliche Mittel in Fremdwährung leihen.

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