FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag nach anfänglichen Gewinnen gegenüber US-Dollar merklich unter Druck geraten. Am frühen Abend kostet die Gemeinschaftswährung 1,1855 Dollar, nachdem sie am Mittag noch bis auf rund 1,19 Dollar gestiegen war.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken liess der Euro am Nachmittag nach und musste seine Gewinne wieder abgeben. Am frühen Abend steht der Kurs bei 1,0764 Franken. Der Dollar legte derweil am Nachmittag gegenüber dem Franken zu und notiert auf 0,9084 Franken.

Die Welthandelsorganisation WTO hatte entschieden, dass von den USA gegen China verhängte Zölle gegen das Regelwerk verstossen. Dies könnte die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China weiter verschlechtern. Besonders leiden darunter würde die Eurozone, da Länder wie Deutschland stark vom Export abhängen. Der Euro leidet zudem oft unter Unsicherheit, während die Weltleitwährung Dollar davon profitiert.

Am Vormittag hatte der Euro noch zugelegt und war fast über die Marke von 1,19 Dollar gestiegen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September überraschend gestiegen und haben den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich deutlich.

"Die Sorgen um eine mögliche zweite Corona-Welle in Europa und das näher rückende Risiko eines harten Brexit können die positive Stimmung der Finanzmarktexperten nicht trüben", kommentiert Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft bei der DZ Bank. "Auch die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen und die Unsicherheit über den weiteren wirtschaftspolitischen Kurs in den USA scheinen keine grosse Rolle zu spielen."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92095 (0,92190) britische Pfund und 125,39 (125,82) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1'950 Dollar gehandelt. Das waren etwa 6 Dollar weniger als am Vortag.

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