FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag angesichts einer gestiegenen Verunsicherung im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus nachgegeben. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fällt bis zum späten Nachmittag auf 1,1768 US-Dollar. Zuvor hatte sie noch zeitweise über 1,18 Dollar notiert.

Auch der Franken verliert zum Dollar leicht an Boden. Ein Dollar kostet momentan 0,9223, nachdem er am Vorabend bei 0,9180 Franken gestanden hatte. Das Euro-Franken-Paar hat sich per Saldo in den letzten 24 Stunden nur wenig nicht bewegt und notiert bei 1,0852 Franken.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch die durchwachsene Stimmung an vielen europäischen Aktienmärkten. Diese waren am Montag stark unter Druck geraten, am Dienstag blieb eine Erholung zum Teil aus. "Die Ausbreitung der Delta-Variante dämpft den Konjunkturoptimismus", kommentierte You-Na Park-Heger, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Es ist zu befürchten, dass der Sommerblues noch eine Weile anhält."

Profitiert von der grösseren Unsicherheit hat vor allem der japanische Yen, der als sichere Alternative gesucht wurde. Er legte zu allen wichtigen Währungen zu. Unter anhaltendem Druck standen am Dienstag weiterhin der australische und der neuseeländische Dollar. Die Währungen der beiden Rohstoffländer reagieren besonders anfällig auf Konjunktursorgen.

Wirtschaftsdaten, die am Devisenmarkt eine grössere Rolle spielen könnten, standen am Dienstag nur wenige an. Erzeugerpreisdaten aus Deutschland belegten den anhaltend hohen Preisauftrieb, sorgten an den Märkten aber nicht für grössere Kursbewegung. Zahlen aus der US-Bauwirtschaft fielen uneinheitlich aus.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86545 (0,85913) britische Pfund und 129,03 (128,96) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1821 Dollar gehandelt. Das waren 8 Dollar mehr als am Vortag.

jsl/bek/he/pre