FRANKFURT (awp international) - Der Dollar hat am Donnerstag an den Aufwärtstrend vom Vorabend angeknüpft und sowohl zum Euro als auch zum Franken angezogen. Am späten Mittwochabend hatten Aussagen der US-Notenbank Fed den US-Dollar beflügelt, während der Euro im Gegenzug um mehr als einen Cent abrutschte. Die Gemeinschaftswährung wird aktuell zu 1,1955 US-Dollar gehandelt und damit einen halben Cent tiefer als am Donnerstagmorgen.

Zum Schweizer Franken legt der Dollar ebenfalls zu und kostet aktuell 0,9126 nach 0,9061 Franken am Vorabend. Der Greenback war nach dem Fed-Entscheid über die Marke von 0,90 Franken geklettert. Auch zum Euro ermässigt sich der Franken. Aktuell wird der Euro mit 1,0911 Franken gehandelt nach 1,0894 am Vorabend.

Dabei hat sich die Schwäche des Franken im Anschluss an die Veröffentlichung der geldpolitischen Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) noch leicht akzentuiert. Im Gegensatz zur US-Notenbank, die erste Signale einer Zinswende ausgesandt hat, bleibt bei den Schweizern alles beim Alten. Die SNB hatte am Morgen den Leitzins wie erwartet auf minus 0,75 Prozent belassen.

Damit dürften sich die Zinserwartungen zugunsten des Dollar ausweiten, was den Franken weiter schwächen sollte, sagte ein Händler. "Die SNB dürfte das Ziel, den Franken zu schwächen, wohl erreichen."

Nach Einschätzung von Analysten deuten die jüngsten Aussagen des Fed derweil darauf hin, dass der Zeitplan zur Normalisierung der Geldpolitik beschleunigt werden könnte. "Die Märkte werden auf eine straffere Geldpolitik vorbereitet", erklärte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Das Fed hatte am Vorabend zwar bekräftigt, dass es zunächst nichts an ihrer Geldpolitik verändert und auch noch keine klaren Signale für eine Reduzierung der Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft abgegeben. Aber Notenbankpräsident Jerome Powell zeigte sich im Anschluss aber zuversichtlicher für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Ausserdem hat er den jüngsten Anstieg der Inflation kritischer begutachtet. Darüber hinaus haben die meisten Fed-Mitglieder zwei Zinserhöhungen bis Ende 2023 befürwortet.

Kaum Kursreaktion zeigte die norwegische Krone auf die Zinsentscheidung der Notenbank des Landes. In Norwegen blieb der Leitzins wie erwartet an der Nullmarke. Ausserdem signalisierte die Zentralbank eine Zinserhöhung für September. Aber auch dies war am Devisenmarkt bereits erwartet worden./jkr/bgf/mis/pre/kw