Die deutschen Pläne für Flüssigerdgas-Terminals (LNG-Terminals) haben an Fahrt aufgenommen, seit Berlin sie als unerlässlich für seine Bemühungen um eine Abkehr von der russischen Energie erklärt hat.

Deutschland hat im Mai vier schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRUs) für den Import von jeweils mindestens 5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr geleast, von denen zwei noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen sollen.

Wilhelmshaven wird der erste Umschlagplatz für LNG sein und Brunsbüttel der zweite, der von Uniper bzw. RWE entwickelt wird.

Im Juli nannte das Wirtschaftsministerium den Elbehafen Stade und Lubmin an der Ostsee als die beiden anderen Empfänger der restlichen FSRUs.

WILHELMSHAVEN

Uniper hat die Genehmigung für den sofortigen Baubeginn der FSRU-Anlage erhalten, die ab Ende 2022 in Betrieb gehen soll.

Später will das Unternehmen Ammoniak importieren und eine Elektrolyseanlage zur Umwandlung von Ammoniak in sauberen Wasserstoff einrichten.

BRUNSBUETTEL

Die Drehscheibe arbeitet an einem FSRU, das ab Ende 2022 oder Anfang 2023 Gas liefern soll, als Vorläufer einer festen LNG-Anlage.

Die Staatsbank KfW und RWE sind an der festen Anlage beteiligt. Shell hat sich zu einigen garantierten Käufen verpflichtet.

Der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie, der mit 40% an dem FSRU-Projekt beteiligt ist, plant zwei damit verbundene Gaspipelines.

STADE

Der Projektbetreiber Hanseatic Energy Hub (HEH), der ein FSRU erhalten soll, das Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen soll, hat zuvor Einladungen an Marktteilnehmer veröffentlicht, um Regasifizierungskapazitäten an einem geplanten landgestützten Hub zu buchen.

Dieser könnte im Jahr 2026 in Betrieb gehen und später auch Ammoniak aufnehmen.

Hinter dem Projekt stehen das Gasnetzunternehmen Fluxys, die Investmentfirma Partners Group, die Logistikgruppe Buss und das Chemieunternehmen Dow.

EnBW hat sich als Käufer verpflichtet. ]

Die Anträge für das Terminal und den Hafen sind eingereicht worden. Eine endgültige Investitionsentscheidung wird für nächstes Jahr erwartet.

LUBMIN

Das Wirtschaftsministerium teilte mit, dass die Betreiber des vierten staatlich gepachteten FSRU damit rechnen, frühestens Ende 2023 betriebsbereit zu sein.

Ein fünftes FSRU könnte sogar noch früher von einem privaten Konsortium in Betrieb genommen werden, hieß es.