Das geht aus der von der Bundesregierung veröffentlichten Liste der Waffenlieferungen an die Ukraine hervor. Dort hieß es am Freitag, dass die Lieferung in "Vorbereitung/Durchführung" sei. Zudem würden auch noch 100.000 Erste-Hilfe-Sets geliefert. In der vergangenen Woche hat Deutschland der Ukraine zudem drei Brückenlegepanzer des Typs Biber, acht weitere Überwasserdrohnen, zwölf weitere Grenzschutzfahrzeuge, 4000 Schlafsäcke, 30 Krankenwagen und Ersatzteile für MI-24-Hubschrauber geliefert, wie aus der Liste hervorgeht, die alle militärischen Hilfsleistungen auflistet. Teilweise hat die Regierung dabei Lieferungen der Industrie finanziert.

Die eigentlich schon zur Verschrottung vorgesehenen sieben Gepard-Panzer würden derzeit vom Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) instandgesetzt, sie sollten im Frühjahr an die Ukraine ausgeliefert werden, hatte der "Spiegel" zuvor berichtet. Die bereits im Einsatz befindlichen 30 Gepard-Panzer hätten sich nach ukrainischen Angaben beim Kampf gegen die russische Armee als sehr effektiv und zuverlässig erwiesen. Kanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatten am Donnerstag bekräftigt, wie wichtig die Hilfe für die Ukraine bei der Abwehr russischer Raketen ist. KMW war zunächst nicht für einen Kommentar erreichbar.

Der Regierungssprecher hatte bereits Ende November gesagt, dass die Ukraine weitere Gepard aus Deutschland erhalten werde. Möglich ist auch, dass die Bundesregierung in Katar oder Brasilien sondiert, ob die dort für den Schutz von Großveranstaltung eingesetzten Panzer an die Ukraine geliefert werden können. Katar etwa nutzt die Gepard derzeit beim Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft. Ein Problem beim Einsatz ist allerdings die Versorgung der Ukraine mit Munition für den Gepard. Die Schweiz, die noch über Munitionsbestände für den von der Bundeswehr schon vor Jahren ausgemusterten Panzer verfügt, lehnt eine Lieferung mit Hinweis auf ihren neutralen Status ab.

Die Ukraine hatte zuletzt neben den immer wieder erbetenen Leopard-Schützenpanzern auch die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen gefordert. Deutschland hat dem Nato-Partner Polen drei dieser Systeme angeboten. Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnte am Donnerstag aber, dass man darauf achten müsse, zunächst einmal die bereits gelieferten Systeme mit Munition, Ersatzteilen und Instandsetzung einsatzbereit zu halten.

(Bericht von Andreas Rinke, Miranda Murray; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)